Anhaltender Sturm und Schneefälle haben in der Nacht auf Samstag im ganzen Land die Einsatzkräfte auf Trab gehalten. Entspannung ist weiterhin nicht in Sicht. Der Weihnachtsverkehr verstopft zudem die Straßen. In Salzburg kam ein Mann ums Leben.
In Niederösterreich mussten vor allem im Südwesten entwurzelte oder auf Strom- und Telefonleitungen gestürzte Bäume von den Einsatzkräften beseitigt werden. Die Feuerwehr rückte 130 Mal aus, teilte Franz Resperger vom Landeskommando mit. Auf den Bergen herrschte teils große Lawinengefahr.
Resperger berichtete von gefährlichen Situationen für die Helfer. In manchen Fällen seien während der Schneidearbeiten auch Bäume in unmittelbarer Nähe der Einsatzstelle zu Boden gekracht. Zum Sturm mischten sich in vielen Regionen starke Niederschläge. Verletzte soll es nicht gegeben haben.
„Zoltan“ wütet weiter
Sturmtief „Zoltan“ hat auch in der Nacht auf Samstag auch in Oberösterreich und Salzburg gewütet und zahlreiche Bäume umgerissen und Dächer abgedeckt.
Bis in die frühen Morgenstunden mussten in Oberösterreich rund 2500 Feuerwehrleute zu 200 Einsätzen ausrücken, in Salzburg waren es knapp 1400 Feuerwehrleute bei 240 Einsätzen, von denen am Morgen 85 noch nicht endgültig erledigt waren, teilten die Landesfeuerwehrkommanden der beiden Bundesländer mit.
Kollision mit Schneefahrzeug
Im Burgenland kamen drei Autos wegen winterlicher Bedingungen von der Fahrbahn ab, teilte am Samstagmorgen die Stadtfeuerwehr Oberwart mit. Alle Fahrzeuge - samt Insassen - konnten geborgen werden.
In Oberwart kollidierte nach Angaben der Stadtfeuerwehr ein Pkw mit einem Schneeräumfahrzeug. Aufgrund eines Pkw-Überschlags rückten Rettung, Feuerwehr und Polizei nach Draßmarkt (Bezirk Oberpullendorf) aus. Eine Frau erlitt nach Angaben der Landessicherheitszentrale Burgenland Verletzungen und wurde in das Krankenhaus Eisenstadt gebracht.
Salzburger stürzte in Bach
Im Salzburger Flachgau ist am Freitagabend ein Autofahrer mit seinem Fahrzeug in einen Bach gestürzt und dabei ums Leben gekommen. Warum der Mann die Kontrolle verlor, ist noch nicht abschließend geklärt.
Der Flachgauer wurde in der starken Strömung abgetrieben. Wasserrettung, Feuerwehr, Polizei und Rotes Kreuz suchten den 66-Jährigen und konnten ihn bergen. Es wurde sofort mit der Wiederbelebung begonnen, der Flachgauer starb aber noch am Unfallort, informierte die Polizei am Samstag. In Bischofshofen und St. Johann im Pongau gingen auch Muren ab.
Eine Schwerverletzte in Kärnten
Mehr Glück hatte am Freitag eine junge Frau in Kärnten aus dem Bezirk Villach Land. Sie kam auf einer Schneefahrbahn ebenfalls von der Straße ab und blieb auf dem Dach liegen. Sie wurde schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht.
Auch im Tiroler Unterland rückten die Einsatzkräfte in der Nacht aus. In Reith im Alpbachtal (Bezirk Kufstein) wurde ein Auto eines Pärchens von einer Mure erfasst und von der Fahrbahn geschoben. Der Lenker (25) erlitt dabei Verletzungen.
In Mötz (Bezirk Imst) musste ein Wohnhaus evakuiert werden, nachdem eine Mure auf die Terrasse eines Wohnhauses abgegangen war. Auch in Wenns wurde eine Straße nach einem Hangrutsch unterspült. Wegen eines Steinschlags wurden in der Nacht auf Samstag in Mils bei Imst vier Wohnhäuser evakuiert. Ein etwa vier mal vier Meter großer Felsblock durchschlug einen Schuppen und drückte einen Strommast um. Es wurde niemand verletzt.
Steirer Haushalte ohne Strom
Auch in der Steiermark sorgte das Unwetter für zahlreiche Stromausfälle. Insgesamt waren teilweise 3000 Haushalte ohne Strom.
Weihnachtsverkehr sorgt für Staus
Seit den Nachtstunden herrscht dichter Verkehr auf den Transitstrecken Richtung Süden und Osten. Das berichtet die ÖAMTC-Mobilitätsinformationen am frühen Samstagmorgen.
Wie erwartet, sorgte der Urlauberverkehr auf der Tauern Autobahn (A10) für Staus. Bereits gegen 4.30 Uhr zogen die Kolonnen Richtung Süden, zwischen Hallein und Werfen gab es bis zu acht Kilometer Stau.
Zugausfall bei ÖBB
Auf der Schiene kann es am Samstag ebenfalls mühsam werden. Ein Zug (Railjet 15735) zwischen Klagenfurt und Wien ist bereits ausgefallen. Dazu teilte ÖBB-Pressesprecher Herbert Hofer auf Anfrage mit: „Trotz ständiger Wartung kann das leider passieren. Heute ist es besonders ungünstig. Es sind jetzt ja Starkreisetage.“
Alle verfügbaren Fahrzeuge seien bereits auf Schiene, es gebe derzeit keine Ersatzzüge.
Aufgrund von Sturmschäden kommt es - wie in Niederösterreich - auch vermehrt zu Oberleitungsstörungen.
Relativ ruhig im Burgenland
Relativ ruhig blieb die Lage vorerst im Burgenland. In der Nacht auf Samstag wurden 30 Feuerwehreinsätze gezählt. Der Löwenanteil betraf laut Landessicherheitszentrale Verkehrsunfälle.
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