Der anhaltende Sturm hielt die Florianis auch in der Nacht auf Samstag ordentlich auf Trab. Umgestürzte Bäume mussten entfernt werden. Auf den Bergen herrschte indes teils große Lawinengefahr.
Seit Donnerstagabend stieg die Zahl der Einsätze auf mehr als 400, teilte Franz Resperger vom Landeskommando mit. Es waren gefährliche Situationen für die Helfer gewesen, so Resperger. Während der Schneidearbeiten seien nämlich auch Bäume in unmittelbarer Nähe der Einsatzstelle zu Boden gekracht. Zum Sturm mischten sich zudem in vielen Regionen starke Niederschläge.
Zug gegen Baum
Alles andere als ein ruhiger Morgen war es Samstagfrüh für die Feuerwehr Waidhofen-Ybbs. Ein Zug fuhr gegen einen Baum. Die Beseitigung des Baumes gestaltete sich als schwierig. Eine Person musste aus dem Zug geleitet werden. Sie erlitt keine Verletzungen. Die Lokalbahn musste gesperrt werden, da die Gleise beschädigt sind.
Sturmschäden im Waldviertel
Auch im Waldviertel wütete der Sturm in der Nacht. Am Abend wurde die FF Waidhofen/Thaya kurz nach einem Wintergewitter zu einem Sturmschaden alarmiert. Zwei weitere Einsätze folgten innerhalb kurzer Zeit. Ein Baum stürzte auf die Fahrbahn, zwei Lenker konnten ihre Fahrzeuge nicht mehr rechtzeitig anhalten. Sie fuhren unter dem Baum durch. Verletzt wurde bei dem Zusammenstoß niemand, die Fahrzeuge wurden leicht beschädigt.
Kurz danach der nächste Alarm: Wassereintritt in einem Einfamilienhaus. Aufgrund einer defekten Rauchfangverkleidung drang der Regen leicht durch das Dach ein. Eine Plastikfolie wurde auf der Innenseite angebracht, das Wasser wurde in ein bereitgestellten Behältnis „umgeleitet“.
Im Bezirk Neunkirchen verursachte die schwere Schneelast zahlreiche Baumbrüche, auch Fahrzeugbergungen standen am Einsatzplan.
Hochwasser-Alarm und Überflutungen gab es in den Bezirken Melk und Amstetten. Zahlreiche Keller standen unter Wasser.
Angespannte Lage
„Entwarnung kann auch am heutigen Tag noch nicht gegeben werden“, betont Resperger. Bereits von Donnersta
Hochwasser-Alarm und Überflutungen gab es in den Bezirken Melk und Amstetten. Zahlreiche Keller standen unter Wasser.
gabend bis Freitagnachmittag mussten die Florianis rund 230-mal ausrücken.
Die heftigen Sturmböen haben in der Nacht auf Freitag ein erstes Todesopfer gefordert. Ein umstürzender Baum riss in Klosterneuburg einen Hochstand mit, auf dem sich ein Jäger (82) befand. Dieser wurde dabei tödlich verletzt.
Lawinengefahr in NÖ
In den Türnitzer und den Ybbstaler Alpen, im Gippel-Göllergebiet sowie in der Rax-Schneeberggruppe wurde das Risiko oberhalb der Waldgrenze als groß (Stufe 4 von 5) eingestuft. Darunter galt - ebenso wie im Semmering-Wechselgebiet über der Waldgrenze - Stufe 3, also erhebliche Lawinengefahr. „Durch den vielen Neuschnee sind weiterhin spontane Lockerschneelawinen aus steilem Fels- und Schrofengelände wahrscheinlich“, teilte der Warndienst mit.
Auch am Sonntag ist Vorsicht geboten: Denn es dürfte rasch wärmer werden, wodurch es unter anderem in Hochlagen zur spontanen Entladung von Schneebrettern kommen könnte.
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