Alabas „Zwilling“?

Rassismus-Vorwurf gegen „Falter“ nach Vergleich

Medien
26.12.2023 18:00

Satire darf bekanntlich sehr viel, doch heuer ist die Wiener Stadtzeitung „Falter“ wohl mit ihrem Jahresrückblick „Best of Böse“ über das Ziel hinausgeschossen. Denn just das stets um Political Correctness bemühte Blatt sieht sich nun mit Rassismus-Vorwürfen konfrontiert.

Stein des Anstoßes ist jene Seite, auf der komisch gemeinte „Zwillingspärchen“ nebeneinander gestellt sind. So findet man hier SPÖ-Landeschef Sven Hergovich neben Formel-1-Rennfahrer George Russell, Hans Peter Haselsteiner wird mit Dagobert Duck verglichen.

„Österreicher“ und „Amerikaner“: Der „Falter“ vergleicht zwei „Zwillinge“. (Bild: AFP/APA/Falter Krone KREATIV,)
„Österreicher“ und „Amerikaner“: Der „Falter“ vergleicht zwei „Zwillinge“.

Alabas Zwilling: Gemeinsamkeit Hautfarbe
Die Gemüter erhitzte allerdings das Foto von Fußballstar David Alaba, der neben US-Sänger Pharrell Williams platziert wurde, die unterschiedlicher nicht aussehen könnten. „Lieber @falter_at, im diesjährigen ,Best of Böse‘ zeigt ihr David Alaba und Pharrell (richtigerweise mit zwei r geschrieben) Williams als bei der Geburt getrennte Zwillinge. Ich sehe die Ähnlichkeit nicht, worin seht ihr sie begründet?“, fragte ein Twitter-User. Auch andere orten die Ähnlichkeit lediglich in der Hautfarbe.

„Cross Race-Effekt“
Dass der „Falter“ hier mit dem „Cross Race-Effekt“ kokettiert, demzufolge Menschen andere Ethnien immer schwerer zu unterscheiden sind, als jene der eigenen, verwundert: für gewöhnlich hat dieser Effekt seinen Ursprung darin, dass man die eigene Ethnie einer anderen gegenüber bevorzugt und als überlegen ansieht. 

„Weil es doch eh ,lustig‘ gemeint ist ...“
User Schlerwus bringt es indes weiter auf den Punkt: „Schlimmer Verdacht: Vielleicht ist das Best of Böse einfach dazu da, damit man mal genüsslich ein bissi was Rassistisches oder Sexistisches raushauen kann, das man sich das ganze Jahr über verkniffen hat. Weil es doch eh ,lustig‘ gemeint ist.“

Über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten, beim diesjährigen „Best of Böse“ tun sich aber selbst Fans der Stadtzeitung schwer. So wird Bundeskanzler Karl Nehammer als Comicfigur - unter anderem mit blutigen Nägeln im Kopf - dargestellt. 

Twitter-Userin NeoCitranGirl schrieb dazu: „Ein weiteres Jahr, wo ich einem jüngeren Menschen unter 25 erklären muss, dass ,Best of Böse‘ wirklich manch andere Menschen (50+, männlich) extrem lustig finden.“ Mehr ist dazu wohl nicht zu sagen.

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