Viele Evakuierungen

Hochwasser und Stürme halten Mitteleuropa in Atem

Ausland
25.12.2023 17:23

Stürme und Hochwasser haben in Tschechien und der Slowakei am Sonntag und Montag Tausende Haushalte von der Stromversorgung abgeschnitten und in mehreren Landesteilen Evakuierungen notwendig gemacht. Vor allem an der Elbe und kleineren nordtschechischen Flüssen nahe der Grenzen zu Deutschland und Polen blieb die Hochwassersituation angespannt. Warnungen vor weiteren Wetterkapriolen gab es in Deutschland.

Ohne Strom waren in Tschechien vorübergehend rund 12.000 Haushalte, davon 3700 auch am Montag noch. In der Slowakei erhöhte sich die Zahl der Haushalte ohne Strom von 7000 am Sonntag auf 9000 am Montag, wie die Nachrichtenagentur TASR berichtete. In der Slowakei führen wichtige Stromleitungen auch durch schwer zugängliche Wald- und Bergregionen, in denen anhaltende Schneestürme die Reparaturarbeiten behinderten. Umgestürzte Bäume blockierten aber auch zahlreiche Straßen und Eisenbahnverbindungen in beiden Ländern.

Tschechische Feuerwehr musste 2000-mal ausrücken
Im südböhmischen Mrakotin u Telce mussten 20 Häuser wegen eines drohenden Dammbruchs evakuiert werden. Auch in anderen tschechischen Regionen wurden vor allem abgelegene Häuser außerhalb der Ortskerne evakuiert. Am Samstag hatten die tschechischen Feuerwehren rund 2000 Einsätze verzeichnet. Meist waren umgestürzte Bäume und überflutete Keller der Grund.

Starke Schneefälle, die anschließend in Regen übergingen, sowie ein kräftiger Temperaturanstieg am Sonntag, der den Schnee schmelzen ließ, verursachten auch in der Slowakei Hochwasser. In der Hauptstadt Bratislava waren ufernahe Straßen und Parkplätze an Donau und March sowie Unterführungen in der Innenstadt überschwemmt. Eine ernste Gefahr für die Wohngebiete der Stadtbevölkerung bestehe aber vorerst nicht, teilten der Wetterdienst SHMU und die Feuerwehr mit.

Hamburg: Zahlreiche Passanten und Spaziergänger sehen sich den leicht unter Wasser stehenden Fischmarkt an. (Bild: APA/dpa/Thomas MŸller)
Hamburg: Zahlreiche Passanten und Spaziergänger sehen sich den leicht unter Wasser stehenden Fischmarkt an.

Hochwassergefahr in Deutschland
Wegen anhaltend starker Regenfälle haben die Behörden unterdessen am Christtag weiter in mehreren Teilen Deutschlands vor Hochwasser gewarnt. Der Deutsche Wetterdienst sprach am Montag von „Hochwassergefahr an vielen Bächen und Flüssen“, die „teils auch erheblich“ sei. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) gab für Bremen und Hamburg Sturmflutwarnungen heraus.

Laut Deutschem Wetterdienst gibt es ergiebigen Dauerregen in vielen Mittelgebirgen und starkes Tauwetter im Erzgebirge. Betroffen seien insbesondere Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen und Sachsen. Die Wetterlage könne auch zu überfluteten Straßen und Erdrutschen führen.

Das BSH erwartete für Bremen mit zwei Metern ein klares Überschreiten der Sturmflutmarke von 1,5 Metern über dem mittleren Hochwasser. In Hamburg ging die Behörde von einem Stand von 1,5 bis zwei Metern aus. Schwere Sturmfluten erwartete das BSH allerdings nicht.

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