„Krone“-Tipps helfen

Silvesternacht: Viel Tierleid zum Jahreswechsel

Steiermark
30.12.2023 11:00

Raketen und Böller sorgen bei unseren Haustieren für Stress und Panik. Die „Steirerkrone“ gibt Tipps, wie man seinen Schützlingen ein möglichst angenehmes Silvester bescheren kann.

Des einen Freud’ - des anderen Panik; so lässt sich die Knallerei in der Silvesternacht (und leider ja oft schon Tage davor und danach auch noch) zusammenfassen. Vor allem für viele Tierbesitzer ist das eine Horror-Nacht.

„Viele fragen schon Wochen davor um Tipps, wie sie ihrem Liebling, der panisch wird, helfen können“, sagt Thomas Mrkor, Veterinär und Obmann des Landestierheimes in der Grazer Grabenstraße. Dort könne man die Problematik in Grenzen halten: „Wir haben aktuell 20 Hunde und sind, völlig unüblich für diese Zeit, so voll, dass wir an Kapazitätsgrenzen stoßen. Wegen der Kälte sind derzeit aber alle drinnen, keiner muss die Nacht draußen verbringen.“ Und, so bestätigt Tierheimleiterin Susanne Bräuer, es werden Kontrollgänge gemacht, „zum Glück ist es in unserer Gegend eher nicht so arg mit der Schießerei“. Leider ist das nicht in allen Tierheimen so möglich, dass alle ins Haus gebracht werden können. Aber abgesehen davon, ist die Knallerei rund um Tierheime ohnehin verboten!

(Bild: Christof Birbaumer, bmf-foto.de - stock.adobe.com)

Für die Schützlinge daheim empfiehlt Mrkor, schon Tage davor mit beruhigenden, pflanzlichen Angstlösern vorzubeugen. Dann natürlich selbst entspannt zu bleiben, „viele machen den Fehler, sich durch das verängstigte Tier auch aufzuregen, ständig zu trösten oder zu beschwichtigen. Man sollte sich aber so normal wie möglich verhalten.“ Früh Gassi gehen, in vielen Fällen reiche es schon, dann zuhause alle Rollos runterzulassen und Fernseher oder Musik aufzudrehen.

Ingrid und Michael Stracke von „Purzel und Vicky“ (Bild: Jürgen Radspieler)
Ingrid und Michael Stracke von „Purzel und Vicky“

Und selbst beim Auslauf im Garten gehören Hunde im Zweifelsfall gesichert, wie Ingrid und Michael Stracke vom Tierschutzverein „Purzel und Vicky“ betonen: „Feuerwerkskörper können über 150 Dezibel erreichen. Die meisten Tiere haben ein viel feineres Gehör als wir, ihre Schmerzgrenze liegt bei 80 bis 90 Dezibel; da kann selbst ein sonst souveräner Hund Fluchtverhalten zeigen.“

Die Folgen sehen auch wir von der „Tierecke“: Die nächsten Tage sind voll von Meldungen um entlaufene Tiere; leider auch mit Todesfällen. Und die Strackes bitten alle, ihr Tier über Silvester nicht allein zu lassen.

Zitat Icon

Am wichtigsten ist es, dass der Hundebesitzer selbst ruhig bleibt und so agiert, als wäre eh alles normal. Sonst wird das Tier noch aufgeregter.

Thomas Mrkor, Veterinär und Obmann des Landestierheimes

Und es sind nicht „nur“ Wildtiere  oder Hund und Katze - auch für Pferdebesitzer stellt sich oft die Frage nach dem richtigen Verhalten. Mrkor: „Keine Änderung der Gewohnheit ist das beste, sonst irritiert sie allein das schon.“

Welche Strafen zu erwarten sind

Wer sich nicht an Pyrotechnikregeln oder -verbote hält, den kann es übrigens empfindlich dort treffen, wo es weh tut: in der Börse. Geldstrafen zwischen 100 und sogar Tausenden Euro werden verhängt; wenn jemand verletzt wird, zieht das auch strafrechtlich Konsequenzen mit sich. Im Vorjahr langten bei der Polizei 2000 Notrufe ein; es gab 600 Einsätze und 120 Anzeigen.

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