Erheiternde Politik. 2023 ist zu Ende. Und es hat eine Menge Schlagzeilen geliefert. Manch erwartbare, doch auch viele überraschende, erschreckende, manchmal rasch verblassende, aber auch nachhaltige. Vor allem sorgten Wahlen für Schlagzeilen. Mehr als prophetisch unser Aufmacher am 29. Jänner, dem Tag, als Niederösterreich wählte: „Eine Wahl, die Weichen stellt“. Das tat sie wirklich, schon am Tag danach hieß es „Höhenflug & Absturz“, am 6. März nach den Kärnten-Wahlen „Rote Watschn und schwarzer Lichtblick“, am 24. April, nachdem auch die Salzburger abgestimmt hatten: „Wahl der Extreme“. Die Zusammenfassung ein paar Tage später: „Schwarz-Blau auf dem Vormarsch“. Am intensivsten beschäftigten wir uns mit den heftigen SPÖ-Turbulenzen. Von Conny Bischofbergers Interview-Frage an die damalige Parteichefin Rendi-Wagner am 12. Februar „Wie lange tun Sie sich das noch an?“ über „Rote Treueschwüre für Rendi-Wagner“ (8. 3.), „SPÖ-Krieg tobt auf offener Bühne“ schon zwei Tage später, „Doskozil hat die Nase vorn“ (16. 3.), der Frage „Und jetzt?“ nach dem Fast-Gleichstand der Kandidaten Doskozil, Rendi-Wagner und Babler bei der Urabstimmung bis zum gelungenen (wenn auch letztlich unzutreffenden) Wortspiel „DOSKO am ZIEL“ (4. 6.). Dem folgte das Interview „So will Doskozil Kanzler werden“ (5. 6.), ehe am nächsten Tag der Partei-Super-GAU folgte. Wir titelten „GE-SPÖ-TT“. Es folgten „SPÖ am Boden, Babler übernimmt“, und am 8. Juni, drei Tage nach dem Doskozil-Interview: „So will Babler Kanzler werden“. Ja, Politik kann auch erheitern - in der Rückblende zumindest…
Wahlen im Mai. Welche Schlagzeilen wird 2024 liefern? Fix wissen wir das erst in einem Jahr. Aber klar ist, dass Wahlen mehr noch als im zu Ende gehenden Jahr eine entscheidende Rolle spielen werden. Wobei entgegen aller Beteuerungen von ÖVP und Grünen, man wolle die Legislaturperiode bis zum Herbst 2024 ausdienen, nun Gerüchte Fahrt aufnehmen, die Nationalratswahlen könnten doch auf einen Termin vor den EU-Wahlen vorgezogen werden - wir berichten heute darüber. Offenbar beschäftigt man sich in der ÖVP ernsthaft mit diesem Gedanken. Das würde einen Termin im Mai bedeuten. Der Nationalrats-Wahlkampf, die Wahlen selbst, die voraussichtlich mühsame Regierungsbildung danach werden garantiert manche Titelseiten füllen. Ob die aktuell handelnden Personen in der Lage sind, den Wunsch vieler Österreicher nach einer ruhigeren, verantwortungsvolleren, viel mehr in die Zukunft gerichteten Politik zu erfüllen?Träumen wird man ja dürfen. Hoffen wir also auf ein Jahr mit möglichst vielen positiven Schlagzeilen.
Kommen Sie gut durch den Sonntag, rutschen Sie gut ins neue Jahr!
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