Lawineneinsatzübung

Wenn Mensch und Tier über Grenzen Leben retten

Kärnten
05.01.2024 20:01

Um noch besser zusammenzuarbeiten und dadurch noch schneller helfen zu können, wenn Menschen von Lawinen verschüttet wurden, trafen sich die Bergrettungen Antholz (Südtirol) und Defereggental zur grenzüberschreitenden Lawineneinsatzübung am Staller Sattel.

Zwei Tourengeher wurden am Mittwoch auf dem Staller Sattel unter einer Lawine begraben, die in weiterer Folge bis auf die Langlaufloipe abging und dort noch zwei Langläufer unter sich begrub, das war die Übungsannahme der grenzüberschreitenden Lawineneinsatzübung mit 39 Bergrettern, einer Bergretterin und vier Hundesuchtrupps. „Im Zuge der regelmäßigen Übungen mit den Nachbarortsstellen hat die Bergrettung Antholz am Mittwoch diese Übung mit uns am Staller Sattel organisiert“, berichtet Siegfried Kristler, Obmann der Bergrettung Defereggental.

Einsatzplan und Besprechung. (Bild: Bergrettung Defereggental)
Einsatzplan und Besprechung.
Der Lawinenkegel wird akribisch abgesucht. (Bild: Bergrettung Defereggental)
Der Lawinenkegel wird akribisch abgesucht.
Die lebensrettenden Sondierketten. (Bild: Bergrettung Defereggental)
Die lebensrettenden Sondierketten.
Eine Person wird aus der Lawine befreit. (Bild: Bergrettung Defereggental)
Eine Person wird aus der Lawine befreit.
Teile der Einsatzmannschaft beim Aufstieg zum Lawinenkegel. (Bild: Bergrettung Defereggental)
Teile der Einsatzmannschaft beim Aufstieg zum Lawinenkegel.

Aufgrund der Anzahl der Verschütteten musste die Bergrettung Antholz die Nachbarortsstellen Olang und die Bergrettung Defereggental, die Feuerwehr Antholz sowie Teile der Hundestaffel Osttirol und der Hundestaffel Hochpustertal alarmieren. Nach einem Überflug mit der Drohne der BR Defereggental konnte sich die Einsatzleitung schnell ein Bild vom Ausmaß der Lawinen machen und die Mannschaften dementsprechend einteilen.

Vier Lawinensuchhunde bewiesen ihre lebensrettenden Spürnasen. (Bild: Bergrettung Defereggental)
Vier Lawinensuchhunde bewiesen ihre lebensrettenden Spürnasen.
Der Lawinenkegel am Staller Sattel. (Bild: Bergrettung Defereggental)
Der Lawinenkegel am Staller Sattel.
Gemeinsame Einsatzleitung der Bergrettungen Antholz und Defereggental. (Bild: Bergrettung Defereggental)
Gemeinsame Einsatzleitung der Bergrettungen Antholz und Defereggental.
Sekunden können bei einer Lawine über Leben und Tod entscheiden. (Bild: Bergrettung Defereggental)
Sekunden können bei einer Lawine über Leben und Tod entscheiden.

Erschwerend für die Suchmannschaften war der Umstand, dass die Langläufer natürlich nicht mit einem LVS Gerät ausgestattet waren und deshalb mit den Suchhunden bzw. von den Bergrettern mittels Sondieren gesucht werden mussten. Die beiden Tourengeher konnten bereits nach kurzer Zeit geortet und geborgen werden. Diese wurden vom San Trupp erstversorgt und mittels Akja abtransportiert. Wesentlich länger dauerte die Suche nach den zwei verschütteten Langläufern. Da konnten die Lawinensuchhunde die lebensrettende Hilfe leisten.

Die Verletzungsmuster der Verschütteten reichten von einer leichten Unterkühlung bis hin zur Wirbelsäulenverletzung mit neurologischen Ausfällen und starker Unterkühlung. Verletzungen, die im Ernstfall wahrscheinlich noch schlimmer ausgefallen wären. „Die gemeinsame Einsatzleitung - Antholz und Defereggental - hat sich sehr bewährt und somit konnten auch die funktechnischen Probleme weitgehend ausgeschaltet werden“, betont Kristler. Ziel dieser Übung war neben dem kameradschaftlichen Aspekt in erster Linie die Kommunikation unter den Nachbarortsstellen sowie die Zusammenarbeit der Suchmannschaften. Die Feuerwehr Antholz übernahm bei dieser Übung die Registrierung der Einsatzkräfte sowie den Materialtransport.

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