Auch beim AMS wird auf künstliche Intelligenz gesetzt. Der neue Berufsinfomat beantwortet Fragen auf Basis von ChatGPT. Vorarlbergs Politiker - allen voran NEOS-Nationalrat Gerald Loacker und die grüne Landtagsvizepräsidentin Sandra Schoch - testeten ihn unlängst.
„Total lustig“, befand Loacker. Er wollte beispielsweise wissen, was ein Nasenbohrer verdient - und bekam sogleich die Antwort: Gemäß Kollektivvertrag liegt das Einstiegsgehalt zwischen 2230 und 2660 Euro brutto. Die weitere Entwicklung des Gehalts hängt dann von unterschiedlichen Faktoren ab...
Wo genau man den Beruf des Nasenbohrens erlernen kann, war nicht zu eruieren. Wohl aber, weshalb das Tool diese Info ausgespuckt hatte. ChatGPT hatte offenbar auf das Berufslexikon des AMS zurückgegriffen, in dem der Job „BohrarbeiterIN“ geführt wird.
Loacker, für den im Gegensatz zu den KI-gesteuerten Tools Ironie kein Fremdwort ist, hatte offenbar Gefallen am Berufsinfomat gefunden und bat um nähere Informationen zum Berufsbild „Luohmsüdar“. Das Dialektwort für einen langweiligen Menschen wurde nicht erkannt, dafür aber gab es jede Menge sinnlose Informationen. Gleiches gilt übrigens auch für den Job „Sesselkleber“.
Leider nur Stereotypen
Sandra Schoch hingegen hatte sich um ernsthaftere Fragen bemüht. Sie wollte wissen, welche Ausbildung einer 25-Jährigen Sicherheit und Spaß bieten würden. Vorgeschlagen wurde eine Tätigkeit im Bereich der Gesundheits- und Schönheitspflege - also Kosmetikerin, Fußpflegerin, Masseurin oder Pflegefachassistentin. Jungen Männern hingegen wurde als erstes eine Ausbildung im Bereich des Bank-, Finanz- und Versicherungswesens vorgeschlagen.
Schochs Fazit nach mehreren Versuchen: Für Männer gibt es keine finanzielle Sicherheit und Spaß im Schönheitspflegebereich. Leider nur Stereotypen.
Gute Berufsberatung beim AMS sieht hoffentlich anders aus. Vielleicht sollte AMS-Chef Johannes Kopf nicht nur Geld für Weiterbildung und Qualifizierungsmaßnahmen von realen Personen in die Hand nehmen.
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