Mit schwerem Gerät fuhr im Mai letzten Jahres der Betreiber eines Schotterwerks auf und ließ die Brutstätten seltener Uferschwalben vernichten. Er und ein Mitarbeiter standen nun vor dem Strafrichter.
Die „Krone“ deckte diesen Skandal im Sommer des Vorjahres auf: In der Steiermark wurde eine seltene Kolonie von Uferschwalben – sie stehen in Mitteleuropa auf der Roten Liste – einfach mit einem Bagger weggeschaufelt. Geschehen ist das auf dem Areal eines Schotterwerks, wo sich die Tiere zum Brüten einnisteten. Der Verdacht: Das Schotterwerk hätte einem Campingplatz weichen sollen, die Tiere waren aber im Weg.
„Wussten, dass es die Tiere gibt“
Für die Tat mussten sich am Mittwoch der Geschäftsführer des Werks und sein Baggerfahrer vor Gericht verantworten. Diese streiten die beiden auch nicht ab: „Ja, wir wussten, dass es die Tiere gibt. Am 24. Mai hab ich sie noch gesehen, am 25. waren sie aber weg, durch den starken Regen sind die Haufen abgerutscht“, beteuert der Geschäftsführer. Er beauftragte seinen Baggerfahrer mit der Entfernung. Auch dieser sagt, weder Vögel noch Brutstätten gesehen zu haben.
Die Sache stinkt zum Himmel. Es gibt ein Motiv, aber zu wenig Beweise. Sie werden daher im Zweifel freigesprochen
Richter Florian Farmer
Der Ornithologe, welcher Anzeige erstattete, kann sich das nicht vorstellen: „Am 22. Mai war die Kolonie noch intakt, die Tiere waren auch nicht zu übersehen und überhören. Das war ein gravierender Eingriff!“
Für Richter Florian Farmer ist klar: „Die Sache stinkt zum Himmel. Es gibt ein Motiv, aber zu wenig Beweise. Sie werden daher im Zweifel freigesprochen.“ Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
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