Er hätte fast die Regentschaft von Österreichs letztem Kaiser miterlebt: Ferdinand Stanger ist Salzburgs wohl ältester Feuerwehrmann. Der Pinzgauer ist 100 Jahre alt.
Den Weg kennt er noch ganz genau. Seine Geh-Stecken benötigt er nicht, sondern hält sie lieber in den Händen. Mit sicherem Schritt nimmt Ferdinand Stanger Kurs auf den Kleiderausgabe-Raum im Keller der Saalfeldener Feuerwehrhauses. Dort hat der Pinzgauer früher selbst gewerkelt, war für die Bekleidung seiner Feuerwehr-Kameraden zuständig. „Mich haben sie immer ,Fetznmufti’ genannt“, lacht Stanger. Dann streicht der „Ferdl“, wie ihn Freunde und Bekannte nennen, über den Stoff der Uniformen. „So viel hat sich eigentlich gar nicht geändert.“
„Haben mit der Trompete zum Alarm geblasen“
Der „Fetznmufti“ ist Salzburgs wohl ältester Feuerwehrmann. Stanger feierte im vergangenen November seinen hundertsten Geburtstag. Seit 1961 ist er Mitglied der Saalfeldener Feuerwehr. „Wir haben damals noch mit der Trompete Alarm geblasen“, erinnert sich Ferdl gerne zurück. Oder auch: „Wenn wir wen gesucht haben, sind wir früher mit Laternen ausgerückt.“ Wie oft der 100-Jährige mit der Feuerwehr ausgerückt ist, kann er nicht sagen. „Es war sehr, sehr oft“, meint er mit einem schelmischen Schmunzeln.
100-Jähriger ist noch bei Feuerwehr-Übungen dabei
Mittlerweile ist Stanger selbstredend seit etlichen Jahren bei keinen Einsätzen mehr mit dabei, seit 1988 ist er Mitglied der Reserve. Im Feuerwehrhaus ist der Ferdl dennoch immer wieder anzutreffen. „Wir freuen uns jedes Mal sehr auf ihn“, sagt Ortsfeuerwehrkommandant Thomas Schreder. Regelmäßig schaut er bei Übungen vorbei. Erst vor wenigen Wochen organisierten die Floriani eine Geburtstagsfeier für ihren „Fetznmufti“. „Er hat es genossen und sich seinen Schweinsbraten und ein Seiterl Bier schmecken lassen“, meint Schreder.
Er selbst kennt Stanger bereits seit etlichen Jahren: „Meine allererste Feuerwehr-Uniform habe ich vom Ferdl bekommen. Von wem denn auch sonst“, lacht er.
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