Neues Modell

Pflegeeltern junger Flüchtlinge werden angestellt

Nach Vorfällen rund um das Flüchtlingsheim in Steyregg wird im Burgenland auf ein übersichtliches Konzept verwiesen.

(Bild: FF Steyregg)

Dramatische Ereignisse wie im oberösterreichischen Steyregg sind im Burgenland unvorstellbar. Die Unterbringung von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen erfolge kleinräumig, damit die Gefahr eines folgenschweren Vorfalls völlig unterbunden sei, wie es von den zuständigen Behörden heißt. 

Mehrmals Fehlalarm provoziert, Müllcontainer in Brand gesteckt, Feuerwehrfrauen bedrängt, und jetzt noch eine Prügelei - die Ereignisse rund um ein Flüchtlingsheim in Steyregg (OÖ) hatten, wie berichtet, bundesweit für heftige Debatten über die Versorgung von unbegleiteten minderjährigen Emigranten gesorgt.

Überschaubares Konzept
„Freilich ist es nicht wohl überlegt, 100 junge Flüchtlinge an einem Ort zu betreuen. Im Burgenland wird auf kleinräumige Unterbringungen gesetzt, um es erst gar nicht zu etwaigen Konflikten kommen zu lassen“, erklärt SPÖ-Klubobmann Roland Fürst den pannonischen Standpunkt. Er weiß, wovon er spricht. Fürst hatte selbst als Bewährungshelfer mit jungen Asylwerbern gearbeitet.

Quote bislang erfüllt
Aktuell sind im Burgenland 44 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge untergebracht. „Das Burgenland gehört zu jenen Bundesländern, die neben Wien in den vergangenen Jahren großteils die Quote erfüllt haben. Derzeit liegt die Marke knapp unter 100 Prozent“, merkt der SPÖ-Klubobmann an.

Leben wie in einer Familie
Besonders stolz ist man im Burgenland auf ein völlig neues Konzept. Die Rede ist von einem Anstellungsmodell für Pflegeeltern, die junge Flüchtlinge aufnehmen. „Bei dieser Form der Unterbringung und Betreuung gibt es eine familienähnliche Struktur, die speziell für diese Zielgruppe äußerst sinnvoll und vielversprechend ist“, betont Fürst. Schließlich gehe es darum, jenen zu helfen, die Schutz suchen - vorausgesetzt, jeder hält sich an die Regeln. Sollten sozialpädagogische Maßnahmen nicht fruchten und die Betroffenen auf die schiefe Bahn geraten, seien strenge strafrechtliche Konsequenzen bis hin zu Abschiebungen zu erwarten.