Wirbel um Promi-Party

Mikl-Leitner lädt Schöne, Reiche und Mächtige ein

Niederösterreich
18.01.2024 06:01

Der Kitzbühel-Empfang der Landeshauptfrau sorgt heuer nicht nur Klatsch und Tratsch. Auch die Landespolitik ist plötzlich vom Streif-Fieber gepackt - die Opposition schäumt, der Koalitionspartner verfolgt das Spektakel aus der Distanz.  

Kitzbühel rückt dieser Tage als Treffpunkt der Schönen, Reichen und Mächtigen in den Blickpunkt. Und dass dabei die politische Spitze Niederösterreichs ebenfalls ins Rampenlicht drängt, hat Tradition. So bittet denn auch heute Abend im Kitzhof Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner als Gastgeberin Promis aus Sport, Wirtschaft und Kultur zum Niederösterreich-Empfang.

„Verprassen von Steuergeldern“
Fand dieser Event bisher vor allem in den Gesellschaftsrubriken Niederschlag, so beschäftigt er heuer die Landespolitik. Angestoßen hat das Sven Hergovich (SPÖ), der gegen den „teuren Empfang in Zeiten der Rekordteuerung“ wettert. Er würde das Geld „in geförderten Wohnbau statt in Kitzbüheler Partynächte“ investieren. Noch ein Schäuferl drauf legt Indra Collini (Neos): „Das V in Volkspartei steht offenbar fürs Verprassen von Steuergeldern.“ Nutznießer der „Champagner-Sause“ seien „Mikl-Leitner, ihre ÖVP und ihr Freunderlkreis“, jedoch nicht das Land und der Tourismus.

Mehr Werbewert als Kosten
Genau darauf verweist man allerdings im St. Pöltner Regierungsviertel. Der Werbewert für Niederösterreich übersteige die Kosten der Veranstaltung um ein Vielfaches, beteuert die NÖ Werbung, die gemeinsam mit der Wirtschaftsagentur Ecoplus für den Empfang verantwortlich zeichnet. Georg Ecker (Grüne) richtet daraufhin eine Anfrage an die Landeshauptfrau: „Sind Ihnen vor Ort angebahnte Geschäftsverträge bekannt?“

Daheim die Daumen drücken
Koalitionspartner FPÖ zieht sich aus der Affäre, indem Landesvize Udo Landbauer erst gar nicht nach Kitzbühel reist: Er gratuliert in der Heimat dem NÖ-Eishockeyverband zum 30-Jahre-Jubiläum und drückt bei der Hahnenkammabfahrt zu Hause mit der Familie Vincent Kriechmayr und Co. die Daumen.

Zu den Weltcuprennen am Semmering werden 20.000 Zuschauer erwartet (Bild: Sepp Pail)
Zu den Weltcuprennen am Semmering werden 20.000 Zuschauer erwartet

Investitionen für Weltcup am Zauberberg notwendig
Unbestrittenen Werbewert für Niederösterreich haben indes die Weltcuprennen der Ski-Damen am Semmering. Allerdings entspricht die Panorama-Piste nicht mehr den Erfordernissen für solche Wettkämpfe. 185.000 Euro wird das Land daher investieren, um den Zauberberg wieder Weltcup-tauglich zu machen, gaben Mikl-Leitner und Landbauer bekannt. Die Strecke wird verbreitert, das Flutlicht neu positioniert und der Zielbereich neu ausgerichtet. Und daran hat auch die Opposition (noch) nichts auszusetzen.

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