Im Februar gedenkt man in der Steiermark des Bürgerkriegs von 1934. Eine Vielzahl von Veranstaltungen widmet sich den „Gefährdungen der Menschenrechte einst und jetzt“.
Im Februar 1934 herrschte auf Österreichs Straßen Bürgerkrieg. Bewaffnete Auseinandersetzungen zwischen Einheiten der Gendarmerie, der Polizei, dem Bundesheer und den Heimwehren auf der einen und dem „Republikanischen Schutzbund“ auf der anderen Seite forderten Hunderte Todesopfer. In Bruck, Kapfenberg, Eggenberg und Graz-Gösting gab es heftige Gefechte, der sozialdemokratische Grazer Bürgermeister wurde kurzerhand abgesetzt und festgenommen. Nach der Ausschaltung des Parlaments im März 1933 hatte man auch mit demokratischen Strukturen „kurzen Prozess“ gemacht: Unbequeme Parteien, Gewerkschaften oder Vereine gerieten ins Visier des autoritären Staates unter Engelbert Dollfuß.
Veranstaltungen sollen junge Steirer ansprechen
Heuer jähren sich diese blutigen Ereignisse in der Ersten Republik zum 90. Mal - der Verein Zukunft braucht Erinnerung nimmt sie nun zum Anlass, parteiübergreifend die Errungenschaften von Demokratie und Rechtsstaat in das öffentliche Bewusstsein zu rücken. Das geschieht mit einer Vielzahl von Veranstaltungen in den Bezirken, die in den kommenden Wochen über die Bühne gehen werden, und vor allem junge Steirer ansprechen sollen.
„Demokratie und Rechtsstaat sind fragil“
„Demokratie und Rechtsstaat sind fragile Kulturgüter, die immer wieder aufs Neue erklärt und verteidigt werden müssen“, begründet das Vereinskomitee.
So findet in der Bibliothek in St. Lorenzen im Mürztal am 25. Jänner um 19 Uhr eine Diskussionsveranstaltung zur Straßenschlacht von St. Lorenzen statt, das Grazer Museum für Geschichte steht am 7. Februar von 9 bis 16 Uhr im Zentrum eines Symposiums. Dazu hat der Verein ein Schulprojekt mit den sieben Bildungsregionen initiiert.
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