Geopferter Obmann. Intensiv wird über das gestern in der „Krone“ veröffentlichte Umfrageergebnis debattiert, wonach mehr als die Hälfte der FPÖ-Wähler dafür wäre, dass Parteiobmann Herbert Kickl nach der - voraussichtlich erfolgreichen - Nationalratswahl zurücktritt, wenn dadurch der Weg für eine Regierungsbeteiligung der Blauen frei werde. Bloß 28 Prozent der FPÖ-Wähler würden laut dieser OGM-Umfrage im Auftrag von ServusTV lieber mit Kickl in der Opposition bleiben. Auch hier im Newsletter war gestern davon die Rede, samt der (rhetorischen) Frage, ob dieses überraschende Umfrageergebnis den Parteichef beeindrucke. Ich meinte: Ihn nicht, die Partei NOCH nicht. Die Diskussion jedenfalls ist eröffnet - unter den Parteianhängern genauso wie bei den Gegnern Kickls und/oder der Blauen. „Es wäre das Beste, wenn wieder Ordnung in der FPÖ einkehrt - und da haben einige Hetzer sich schnell zu verabschieden“, postete etwa einer, der vermutlich Sympathien für die FPÖ hegt. „Es wäre mit einem ,Opfer´ noch keine vernünftige FPÖ, da müssten noch viele Schreier und Mitläufer ausgetauscht werden“, postet ein weiterer Newsletter-Leser, während ein anderer dem Boten der Nachricht, hiermit der „Krone“, quasi die Schuld an allem Übel gibt. Das tun auch manche in der Partei, wie etwa der Tiroler FPÖ-Chef Markus Abwerzger, der von einem „erneuten Versuch, einen Keil in die Partei zu treiben“ sprach, wobei aber genau das Gegenteil bewirkt werde. Da fragt sich heute in der „Krone“ Rainer Nowak: „Sind Parteifunktionären ihre Wähler egal?“ Wie die Umfrage zeige, seien die FPÖ-Wähler keine Protest-, sondern Überzeugungswähler. Und Nowak meint, dass man sich als FPÖ-Politiker über diese Umfrage freuen dürfte. Vielleicht müssten sie sie nur ein zweites oder drittes Mal lesen. So viel darf man wohl interpretieren: Die Erwartungen an die Blauen sind hoch. Ob sie mit Herbert Kickl an der Spitze erfüllbar sind, daran zweifeln offenbar auch viele Sympathisanten.
Opfer für den Obmann. Gänzlich unumstritten ist ein weiterer Parteichef, einer, der gestern offiziell in den Ring zur Nationalratswahl 2024 stieg. Denn Dominik Wlazny alias Marco Pogo IST die Bierpartei, mit der er nun antreten will. Aber nur dann, wenn sich bis Ende April 20.000 neue Mitglieder („oder eine gleichwertige Unterstützung“) finden. Noch zählt die Bierpartei nur 1300 Mitglieder. Das „Opfer“ für den Obmann: 59 Euro Mitgliedsbeitrag. Thematisch setzt Wlazny, der bei den Bundespräsidentenwahlen 2022 mit 8,3 Prozent der Stimmen Dritter wurde, auf Soziales und auf das junge Publikum - Bildung, Zukunftschancen, leistbares Wohnen und transparente Politik. Und was sagt der freche „Herr Nimmerwurscht“ heute in der „Krone“ zum Kampf zwischen Wlazny und Kickl? „Bierpartei gegen Bierzeltpartei, dieser Wahlkampf wird brutal.“ Ob er auch lustig wird? Da sind größte Zweifel angesagt.
Kommen sie gut durch den Freitag!
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