Wegen Preiserhöhungen geraten Lebensmittelhersteller immer wieder ins Kreuzfeuer der Kritik. Gerald Hackl, Chef der Vivatis-Gruppe rund um die Marken Maresi, Knabbernossi und Inzersdorfer, wurmt das sehr. „In der Covid-Krise waren wir die Stars, jetzt haut man auf uns hin“, so der Manager.
Die Preissteigerungen bei der Energie, in der Gastronomie und Hotellerie waren hauptverantwortlich dafür, dass die Teuerung in Österreich im Vorjahr mit 7,8% weit über dem EU-Schnitt lag; neben Gas und Fernwärme galten Zucker, Olivenöl und Pommes als die größten Preistreiber - das wies die Statistik Austria zuletzt aus.
Dass man beim Blick auf Preissteigerungen oft mit unterschiedlichem Maß misst, ärgert Vivatis-Chef Gerald Hackl: „Man bringt ins Rennen, dass ein Liter in Österreich produziertes Öl jetzt fast das Doppelte kostet. Dass man davon im Jahr nur vier Liter braucht, wird hintangestellt.“
Im Vorjahr blieben 20 Millionen Euro Mehrkosten an uns hängen. Das spürt man einfach in der Ergebnissituation.
Gerald Hackl, Vorstandschef der Vivatis
2023 war „herausfordernd, intensiv, teilweise mühsam“
Wie 2023 für die Gruppe rund um die Marken Knabbernossi, Wojnar’s und Maresi war? „Herausfordernd, intensiv, teilweise mühsam.“ Die Kostensteigerungen, mit denen der Lebensmittelhersteller konfrontiert ist, beschreibt er als „enorm“: „Im Vergleich zum Vorkrisenniveau 2019 haben wir in der Gruppe Mehrkosten von 170 Millionen Euro - das kommt von Energie, Logistik, Rohstoffen und Verpackung.“
„Wir sparen ein, was geht“
Den Gürtel enger schnallen, lautet die Devise. „Wir sparen ein, was geht. Wir hatten zwar letztes Jahr ein deutlich positives Ergebnis, sind aber weit nicht im Plan.“ Dass die Lebensmittelbranche wegen der Preiserhöhungen ins Kreuzfeuer geriet, wurmt Hackl: „Wir versuchen alles zu tun, damit wir die Produktion in Österreich halten - und was bekommt man dafür? Man haut auf uns hin.“ Nachsatz: „In der Covid-Krise waren wir noch die Stars, da waren Regionalität, Verfügbarkeit und Qualität wichtig. Jetzt ist das anders.“
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