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Steyregger Identitäre als „Stars“ in Tagesschau

Oberösterreich
26.01.2024 18:12

Laut der deutschen Tagesschau soll ein ehemaliger Berliner CDU-Politiker den Kauf des „Castell Aurora“, der „Burg“ der rechtsextremen Identitären in Steyregg, finanziert haben. Der Stadtchef und Experten sind überrascht. Oberösterreich gerät so wieder einmal als Zentrum der rechtsradikalen Szene in die Schlagzeilen - danke für den Image-Schaden!

Als Tourismuswerbung kann man den aktuellen Beitrag des ARD-Magazins „Monitor“ und der deutschen Tagesschau nicht gerade bezeichnen: Sie berichteten am Donnerstagabend, dass der ehemalige Berliner Finanzsenator Peter Kurth im Jahr 2019 insgesamt 120.000 Euro an die „Schanze Eins UG & Co. KG“ überwiesen haben soll. Dieses Unternehmen kümmert sich laut Homepage um „identitäre Strukturprojekte“ und soll bereits am folgenden Tag 200.000 Euro an Steve H. überwiesen haben, der damit das sogenannte „Castell Aurora“ in Steyregg gekauft haben soll.

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Gegenüber dem Gemeindeamt
Das ehemalige Wirtshaus liegt vis-à-vis des Gemeindeamts. „Ich kann es vom Bürofenster aus direkt sehen“, sagt Stadtchef Gerhard Hintringer (SPÖ). Seitens der Kommune wurde, wie berichtet, mit einem Regenbogen-Zebrastreifen auf den unerwünschten Zuzug aus deutschen Landen reagiert. Es gab auch mehrere Protestaktionen gegen das Klubhaus der Identitären und deren Veranstaltungen.

Rechtsextremer „Guru“ kam extra ins Mühlviertel
Die rechten Recken werken indes unverdrossen weiter. Am Mittwoch hielt Götz Kubitschek, Mastermind der Rechtsextremen im Nachbarland, in Steyregg einen Vortrag, der von 50 Zuhörern - mehr passen auch nicht ins Gebäude - besucht worden war. Dort waren sie aber nicht unter sich - die Teilnehmer und alle Treffpunkte dieser Szene stehen unter ständiger Beobachtung.  „Nach bisherigem Erkenntnisstand kam es nicht zu Straftaten“, so Polizeisprecher David Furtner auf Anfrage.

Mit dem Schutzweg in Regenbogen-Farben direkt vor dem Klubhaus der Identitären protestiert die Stadtgemeinde gegen die unliebsamen Gäste. . (Bild: © Harald Dostal / 2024)
Mit dem Schutzweg in Regenbogen-Farben direkt vor dem Klubhaus der Identitären protestiert die Stadtgemeinde gegen die unliebsamen Gäste. .

„Sie bezahlen auch pünktlich ihre Gemeindeabgaben und melden alle Veranstaltungen offiziell an“, weiß Bürgermeister Hintringer, der die Identitären am liebsten sofort wieder loswerden würde. Dass die Finanzierung des Gebäudeankaufs großteils von einem ehemaligen CDU-Politiker gekommen sein soll, stimmt ihn traurig: „Es ist der helle Wahnsinn, was da abgeht.“

Zitat Icon

Ursprünglich hatte es die Idee gegeben, dass die Gemeinde dieses Gebäude kauft. Die Identitären sind uns dann leider zuvorgekommen.

Bürgermeister Gerhard Hintringer, SPÖ

Auch für das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW) war dieser Umstand neu. „Es war davon auszugehen, dass auch Gelder aus Deutschland geflossen sind, aber diese Dimension überrascht“, betont Rechtsextremismusforscher Bernhard Weidinger-

Warum irrlichtern die Identitären bei uns herum?
Doch warum irrlichtern die Identitären und ihre Unterstützer ausgerechnet in Oberösterreich herum? „Es gibt bei uns seit Langem eine große und tiefverwurzelte rechtsextreme Szene“, weiß Robert Eiter, Sprecher des Netzwerks gegen Rechtsextremismus: „Oberösterreich ist ein Zentrum der Rechtsradikalen, das zeigt sich auch daran, dass mehrere einschlägige Medien wie Info Direkt, AUF 1 und Report 24 bei uns ihren Sitz haben.“

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