Wie soll man Herbert Kickl noch stoppen? Wie gelingt die Entzauberung des FPÖ-Chefs? Um diese Fragen kursieren die Gedanken in den Parteizentralen vor der Nationalratswahl.
Wie der Versuch der Demaskierung definitiv nicht funktionieren kann, demonstrierte die ÖVP bei der Kanzlerrede in Wels. Eine satte Stunde inszenierte das ÖVP-Trio August Wöginger, Claudia Plakolm und Christian Stocker FPÖ-Chef Kickl mit der Holzhammer-Methode als Dämon.
Das Kontrastprogramm lieferte SPÖ-Klubobmann Philip Kucher. Mit feiner kabarettistischer Klinge, gepaart mit Fakten, plattelte er im Hohen Haus den FPÖ-Chef und sein angespanntes Verhältnis zum ORF sowie zum kritischen Journalismus auf. Journalisten füllen Kickls Erinnerungslücken auf - das kann unangenehm werden, demonstrierte Kucher: Man könne es ja verstehen, dass er vergesslich wird, der Kickl. Er nahm drei Jahre lang von seiner Partei jeden Monat 10.000 Euro zusätzlich zum Abgeordnetengehalt, „an flotten Zehner“, wie Kucher es formulierte. Und als Journalisten ihn mit dem Körberlgeld konfrontierten, was sagte der Kickl? „Ich weiß nicht, wie das passieren konnte!“ Das Plenum - mit Ausnahme der FPÖ - zerkugelte sich.
Einen „flotten Zehner“ im Monat - das sitzt. Kurz, plakativ und einprägsam - auch für die Social-Media-Generation, wo die Botschaften in Turbogeschwindigkeit sitzen müssen - zeigte Kucher auf, wo Kickls wunde Punkte sind.
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