„Mühsam“, „negativ“

22 Minuten extra! Pyro-Pausen erhitzen die Gemüter

Fußball National
03.02.2024 08:30

Sturm Graz war beim 2:0 im Cup-Viertelfinale gegen harmlose Austria „eiskalt“. Bei den 12.000 Fans im Stadion und jenen Tausenden vor den TV-Geräten blieb die Erinnerung an viel Leerlauf zurück. Unterbrechungen nach Feuerwerkseinsätzen auf beiden Seiten resultierten in einer in Summe 22-minütigen Nachspielzeit. Bei Spielern und Trainer kam das weniger gut an.

„Ich liebe unsere Fans über alles, sie unterstützen uns sehr, aber die Unterbrechungen sind negativ. Wir stehen in der Kälte herum, ich hoffe, dass das nicht mehr vorkommt“, sagte Austrias Manuel Polster. Sturms David Affengruber outete sich prinzipiell als „Fan der Pyrotechnik“, aber „im Winter ist es schwierig. Es hat zu lange gedauert.“ Trainer Christian Ilzer meinte: „Es ist mühsam. Diese Unterbrechungen nehmen dir Rhythmus.“

Die Grazer sind heiß darauf, ihren Titel zu verteidigen. Die Torschützen Tomi Horvat (9.) und der von Arsenal ausgeliehene Stürmer Mika Biereth (45.+8) hatten ihr Visier gut eingestellt. Dabei hatten die Gäste zunächst vieles richtig gemacht. „Die Austria hat uns das Leben wirklich schwer gemacht. Sie waren in der ersten Hälfte irgendwo ein Stück besser“, meinte Alexander Prass. „Wir schießen zu einem super Zeitpunkt das erste Tor und zu einem noch besseren das zweite.“

(Bild: GEPA pictures)

Ilzer vernahm sich ähnlich. „Wir hatten lange zu fighten, um im Mittelfeld richtig Zugriff zu kriegen“, sagte er über einen in seinen Augen anfangs „unglaublich präsenten“ Gegner. „Der allerwichtigste Schlüssel war wahrscheinlich das 2:0 von Mika (Biereth). Somit sind wir in einer Halbzeit, wo wir sicher nicht das bessere Team waren, mit einer komfortablen Führung in die Pause gegangen.“

„In Graz das dann aufzuholen, ist schwierig, auch die Balance zu finden, wann du aufmachst, um nicht das 0:3 oder 0:4 zu kriegen“, setzte Austria-Trainer Michael Wimmer fort. „Sie haben aus zwei Chancen zwei Tore gemacht. Wir haben aus unseren keines gemacht.“ Tatsächlich ließ Andreas Gruber eine Topchance, die er im Herbst in Graz noch verwertete, diesmal aus. Bekannte Baustellen wurden sichtbar. Der Offensivauftritt der Gäste kam um die Beschreibung „harmlos“ nicht herum.

„Spielerisch bessere Mannschaft“
Das Cup-Aus sei „kein Beinbruch, die Mannschaft hat gefightet und den Plan ordentlich umgesetzt“, betonte danach Wimmer. „Wir wissen (nun), dass wir 90 Minuten gehen können - volle Konzentration auf Hartberg.“ Manfred Fischer wollte die Enttäuschung über das verpasste Semifinale festgehalten wissen. „Ich hatte das Gefühl, Sturm wäre heute zu knacken gewesen.“ Manuel Polster, der mit einem Patzer vor dem 0:2 nicht zum ersten Mal unfreiwillig zum Sargnagel avancierte, sah sein Team überhaupt „als spielerisch bessere Mannschaft. Wir hatten sehr gute Aktionen, am Ende ist aber nichts hängengeblieben“.

Sturm im Liga-Hit gegen Salzburg
Nach dem Pyro-Wahnsinn geht es hitzig weiter. Während sich die Austria im Meistergruppen-Rennen keinen Ausrutscher mehr leisten darf (nächster Gegner Hartberg), steigt für Sturm am Freitag der Ligahit in Salzburg. Es folgen die beiden Spiele in der Conference-League-Zwischenrunde gegen Slovan Bratislava, dazwischen kommt Rapid nach Graz. „Es war wichtig, mit einem Erfolgserlebnis zu starten. Das gibt uns natürlich Selbstvertrauen“, hielt Ilzer vor dem Kräftemessen mit dem Ligakrösus fest. „Dieses Spiel ist natürlich noch ein Level höher. Salzburg braucht keiner kleinreden. Die sind in keinem internationalen Bewerb mehr dabei und haben sich personell weiter verstärkt. Das sagt alles.“

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(Bild: KMM)



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