Wiens Bürgermeister Michael Ludwig will eine „neue politische Kultur“ - und erteilt einen Ordnungsruf an seine prominenten SPÖ-Parteifreunde Andreas Babler und Wolfgang Katzian. „Kraftausdrücke“ seien „im Regelfall nicht förderlich“, so Ludwig am Wochenende.
Parteichef Babler hatte zuletzt den „Österreichplan“ bzw. die dazugehörige Rede von Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) als „Verarschung“ bezeichnet. Von ÖGB-Boss Katzian sind ohnehin kräftige Statements sonder Zahl überliefert. Im Wahlkampf gehe es „pointiert“ zu, sagt Ludwig nun im „profil“-Interview, „aber man sollte immer aufpassen, dass man keine Brücken abbricht, die man nach der Wahl braucht“.
Eine Frage der Glaubwürdigkeit
Man solle sich nicht „in parteipolitischem Hickhack verlieren“, so der Appell des Wiener Bürgermeisters. Eine „gewisse Vertrauensbasis zwischen den demokratischen Parteien“ werde notwendig sein, wenn es um Koalitionen geht. „Daher ist es wichtig, nicht schon vor der Wahl alle Brücken abzureißen, sondern auch darüber nachzudenken, wo es Kompromissvarianten geben kann.“ Es gehe auch um Glaubwürdigkeit: „Niemand sollte Koalitionen ausschließen und dann nach der Wahl doch eingehen.“
Gefragt, ob es ein Fehler gewesen sei, dass Babler eine Koalition mit der ÖVP ausschließe, wenn diese gegen Vermögenssteuern sei, betonte Ludwig: „Die SPÖ schließt nur eine Koalition mit der FPÖ aus.“
Chance auf Platz eins „aufrecht“
Obwohl die Freiheitlichen seit Monaten klar die Umfragen anführen, gab sich Ludwig überzeugt, dass die Chance, bei der Nationalratswahl Erste zu werden, für die SPÖ „aufrecht“ sei. „Dafür müssen wir allerdings gemeinsam auftreten. Da gab es im letzten Jahr Luft nach oben.“ Er werde jedenfalls seinen Beitrag zur Geschlossenheit leisten, versicherte Ludwig - „denn die Gegner der SPÖ sitzen nicht in der eigenen Partei“.
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