Schon über 110 Tote

Verheerende Waldbrände wüten weiter in Chile

Ausland
05.02.2024 14:36

In Chile, wo weiter verheerende Waldbrände wüten, ist die Zahl der Toten inzwischen auf mindestens 112 gestiegen, dürfte sich aber noch erhöhen. Die Feuer zerstörten bislang fast 29.000 Hektar Land und legten ganze Landstriche in Schutt und Asche (siehe Video oben).

Staatssekretär Manuel Monsalve sagte auf einer Pressekonferenz, bei der Gerichtsmedizin seien mittlerweile 112 Tote eingeliefert worden. 32 Leichen seien bereits identifiziert worden. Im ganzen Land kämpft die Feuerwehr seinen Angaben zufolge immer noch gegen Dutzende Brände.

Staatstrauer für Todesopfer angekündigt
„Das ist die schlimmste Tragödie, die unser Land seit dem Erdbeben von 2010 erlebt“, sagte der chilenische Präsident Gabriel Boric bei einem Besuch im Katastrophengebiet in der Region Valparaíso an der Pazifikküste. Damals waren mehr als 520 Menschen ums Leben gekommen. Boric kündigte eine zweitägige Staatstrauer ab Montag zu Ehren der Todesopfer an.

Die verheerenden Waldbrände in Chile legten ganze Landstriche in Schutt und Asche. (Bild: AFP/Javier Torres)
Die verheerenden Waldbrände in Chile legten ganze Landstriche in Schutt und Asche.

Den dritten Tag in Folge hatten am Sonntag 1400 Feuerwehrleute sowie 1300 Soldaten und Freiwillige gegen Dutzende Brände im Zentrum und im Süden des lateinamerikanischen Landes gekämpft. Die Forstbehörde registrierte am Sonntag im ganzen Land 188 Brände auf einer Fläche von insgesamt fast 29.000 Hektar.

Küstenstadt Viña del Mar besonders betroffen
Besonders betroffen ist die bei Touristen beliebte Küstenstadt Viña del Mar. Ganze Wohnviertel brannten ab. Tausende Häuser seien beschädigt oder zerstört worden, allein in der Region Valparaíso seien es mehr als 3000, sagte Innenministerin Carolina Tohá. Dort habe sich ein Brand auf einer Fläche von etwa 11.000 Hektar ausgeweitet, hieß es.

Präsident Boric warnte, die Zahl der Toten werde noch erheblich steigen. Die Bürgermeisterin von Viña del Mar, Macarena Ripamonti, und der Gouverneur von Valparaíso, Rodrigo Mundaca, sagten, mehrere Hundert Menschen würden derzeit noch vermisst.

„Die Menschen konnten kaum entkommen“
„Es war ein riesiges Feuer, es hat den Botanischen Garten zerstört. Von dort kam ein furchtbarer Wind und hat alles in Brand gesetzt, all die Häuser. Die Menschen konnten kaum entkommen, die Wasserversorgung wurde abgeschnitten“, schilderte Marcelo Molina, ein Bewohner von Viña del Mar. „Es ging so schnell. Der Wind hat uns vom Botanischen Garten aus eingeschlossen und brennende Äste wurden herumgeschleudert. Mein Haus dort drüben steht in Flammen“, schilderte eine Frau.

Besonders betroffen ist die bei Touristen beliebte Küstenstadt Viña del Mar. Dort brannten ganze Wohnviertel ab.
Besonders betroffen ist die bei Touristen beliebte Küstenstadt Viña del Mar. Dort brannten ganze Wohnviertel ab.

Im Sommer (die Jahreszeiten auf der Südhalbkugel sind im Vergleich zur Nordhalbkugel um ein halbes Jahr verschoben, Anm.) kommt es in Chile immer wieder zu schweren Waldbränden. 2023 brannten im Zentrum und im Süden Chiles mehr als 425.000 Hektar Land ab - das entspricht in etwa der achtfachen Fläche des Bodensees. Mindestens 26 Menschen kamen damals ums Leben.

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