Ein rabiater Chef (48) soll mit einem Gewehr in der Hand in die Wohnung seines Kochs gestürmt sein - denn er wollte diesen zum Arbeiten zwingen. Nun landete der Fall in Innsbruck vor Gericht. Das Urteil schmeckte dem Inhaber eines bekannten Restaurants ganz und gar nicht ...
Viel Stress, Arbeitskräfte fehlen und die Nerven liegen blank – in der Gastronomie herrschen oft raue Sitten. Doch der Betreiber (48) eines bekannten Innsbrucker Restaurants ist am 1. Juni 2023 dann doch einen Schritt zu weit gegangen.
Angeklagter wollte „faulen Hund“ zur Rede stellen
Was aber genau am 1. Juni 2023 in der Personalwohnung in Innsbruck-Igls passiert ist, konnte auch bei einem Prozess am Innsbrucker Landesgericht nicht ganz exakt rekonstruieren werden. Zumindest gestand der gebürtige Süditaliener, die Tür eingetreten zu haben. Der Grund: Sein Koch machte blau. „Der faule Hund behauptete, bei seiner kranken Mutter in Italien zu sein, diese zu pflegen und deshalb nicht arbeiten zu können“, sah der temperamentvolle Angeklagte rot. Er wollte seinen Mitarbeiter zur Rede stellen und ihn „zum Arbeiten bewegen“.
Wüst beschimpft und am Arm gepackt
Dabei soll der 48-Jährige auch mit einem Gewehr in der Hand den Angestellten mit dem Umbringen bedroht haben. „Blödsinn, Waffe war keine im Spiel“, stritt der 48-Jährige diesen Vorwurf vehement ab. Ein Zeuge, der womöglich vor Gericht klären hätte können, ob es „nur“ zu Handgreiflichkeiten kam oder der Chef tatsächlich mit einem Gewehr herumgefuchtelt hat, erschien nicht. Für den Richter war am Ende jedenfalls fix, dass der Koch vom Angeklagten überaus wüst beschimpft, am Arm gepackt und lautstark „gebeten“ wurde, seine Sachen zu packen und zu verschwinden.
Volle Berufung angemeldet
Über den Italiener wurde eine zur Hälfte bedingte Geldstrafe von 1040 Euro verhängt. Dem Wirten gefiel dies überhaupt nicht. Nach kurzer, impulsiver Beratung mit seinem Verteidiger, meldete dieser sofort volle Berufung an.
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