Großer Showdown im Congress Igls in Innsbruck! Am Freitag wählten die Delegierten des Tiroler Wirtschaftsbundes die neue Spitze. Aus dem Duell LR Mario Gerber gegen Barbara Thaler ging die Wirtschaftskammerpräsidentin als Siegerin hervor!
Unter Ausschluss der Öffentlichkeit stimmten am Freitag 426 Delegierte über die neue Führung des Tiroler Wirtschaftsbundes ab. 290 Stimmen wurden abgegeben, davon waren nur drei ungültig. Während Wirtschaftslandesrat Mario Gerber schon länger als Kandidat feststand, sorgte WK-Präsidentin Barbara Thaler mit der Ankündigung ihrer Kandidatur am 8. Jänner für Wirbel hinter den Kulissen.
Politinsider sahen Gerber leicht in der Favoritenrolle. Zu seinen Unterstützern zählten nicht nur acht WB-Bezirkschefs, sondern auch bekannte Unternehmerpersönlichkeiten wie Christoph Swarovski, Jack Falkner, Gerald Unterberger und WK-Vizepräsident Manfred Pletzer.
Mit 58,2 zu 41,8% gewinnt Thaler
Thaler ihrerseits wurde unter anderem von Nationalrat Franz Hörl, dem bisherigen Wirtschaftsbund-Boss, unterstützt. Die WK-Chefin begründete ihre Kandidatur damit, dass sie als etwaige Siegerin mit ihren zwei Spitzenämtern mehr Druck bei Wirtschaftsthemen ausüben könne. Hinter den Kulissen sorgte das Duell für Rumoren in der Tiroler Volkspartei.
Deutlicher Vorsprung
Auf den Wahlvorschlag des Bezirksgruppenobmann Landesrat Mario Gerber entfielen 120 Stimmen, auf jenen der Wirtschaftskammerpräsidentin und Stellvertreterin von LH Anton Mattle Barbara Thaler 167 Stimmen.
Danke auch an meinen Vorgänger Franz Hörl, er hat den Wirtschaftsbund erst dahin gebracht, wo wir jetzt sind.
Barbara Thaler
Statement von Thaler: Dank an Hörl
“Danke für jede Stimme, es war eine wunderbare Haupterversammlung“, sagte Thaler in einer ersten Reaktion. „Danke auch an meinen Vorgänger Franz Hörl, er hat den Wirtschaftsbund erst dahin gebracht, wo wir jetzt sind. Ich freue mich sehr über das Ergebnis. Wir starten am Montag in die Arbeit, heute werden wir noch ein wenig feiern!“, sagte eine sichtlich erleichterte WK-Präsidentin.
Kein Regierungs-Applaudierverein
Gepunktet hat Thaler offenbar mit der Ansage, die Regierung auch hart kritisieren zu können. Der Wirtschaftsbund sei kein Applaudierverein, sagte Thalers Stellvertreter Anton Rieder. „Mit Klarheit und Stärke auftreten ist immer unsere Aufgabe. Wir werden die Anliegen der Wirtschaft vertrteten, ohne Rücksicht auf die Arbeit der Bundes- und der Landesregierung“, sagte Thaler.
Die Rolle des unterlegenen Kandidaten
Die Zusammenarbeit mit dem unterlegenen Kandidat Mario Gerber habe bisher gut funktioniert, wir werden auch weiterhin gemeinsam für die Intereessen der Wirtschaft eintreten. Auch Mario Gerber betonte den Willen zur Zusammenarbeit.
„Enttäuscht und überrascht“
Gerber sagte in einer ersten Reaktion, das Ergebnis sei zu akzeptieren. „Ich will ein fairer Verlierer sein“, sagte der Wirtschaftslandesrat. Was war das ausschlaggebende Moment? „Man wird reinhören müssen, das Ergebnis analysieren und die Stimmungen wahrrnehmen. Das Wahlergebnis pickt.“ Schwerpunkt seiner Rede sei gewesen, „dem Franz Danke zu sagen“. Gerber hatte eine Trennung der Ämter Wirtschaftsbund und WK-Präsidentin propagiert, auch bei der Rede vor den Delegierten.
Ich will ein fairer Verlierer sein.
Mario Gerber
Was war das Erfolgsgeheimnis Thalers?
„Ich habe die Arbeit für den Wirtschaftsbund immer gerne gemacht und das spürt auch das Gegenüber“, sagte Thaler. „Generationenübergreifend gut zusammenarbeiten und die Unabhängigkeit von Regierungsprogramm: Die Kombination von beiden macht uns stark“, betonte Thaler.
Zukünftige Rolle Franz Hörls
Ob Hörl wieder für den Nationalrat nominiert wird, sei Sache der Parteigremien, erklärte auch LH Anton Mattle. Priorität habe die EU-Wahl. Thaler wird nicht für den Nationalrat kandidieren. Firma, Wirtschaftsbund und Wirtschaftskammer seien ihre Aufgaben. Hörls Kandidatur für den Nationalrat sei Entscheidung des Landeshauptmanns. Er stehe jedenfalls zu 100% hinter der Entscheidung des Landeshauptmanns, betonte LR Gerber.
Thematischer Schwerpunkt
Thalers Schwerpuntk bei ihrer Rede lag auf der Betonung von Werten: „Starke Werte sind ein gutes Fundament, das braucht jeder Betrieb. Franz hat auch sehr gute Rede gehalten.“
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