Alessia Ambrosi will ganz schnell ganz nach oben - und ist dabei nicht zimperlich: Um Regionalchefin der Fratelli d‘Italia zu werden, greift sie die Parteileitung hart an. Das hat jetzt Konsequenzen für die italienische Politikerin und Freundin von Tirols SPÖ-Chef Georg Dornauer. Aufhalten auf ihrem Weg an die Spitze des rechten Lagers in Italien dürfte sie das aber nicht ...
Innerhalb der als „postfaschistisch“ eingeordneten Fratelli D‘Italia (FD) von Giorgia Meloni brodelt es. Verschiedene Lager, verhärtete Fronten. Jüngstes „Opfer“ der Streitigkeiten: Alessia Ambrosi, die erst 2021 von der Mitte-rechts-Partei Lega zu FD gewechselt war. Wobei Opfer wohl das falsche Wort ist: Ambrosi, „bekannt für ihren aggressiven, autoritären und ehrgeizigen Charakter“, wie italienische Medien sie beschreiben, hatte über Wochen hinweg die eigene Parteilinie kritisiert, die eigene regionale Parteispitze hart attackiert und den Rücktritt von Parteichef Alessandro Urzi gefordert. Die Folge: ein Parteiausschluss für zwei Wochen.
Und der hat Folgen für die Lokalpolitikerin, die sich mit harten Aussagen ebenso wie mit Bikinifotos Öffentlichkeit schafft: Ambrosi muss damit wohl ihre Kandidatur für den Provinzvorsitz der Partei beenden. Die Wahl findet am 17. Februar statt - während der Suspendierung Ambrosis.
Spaltung der Partei droht
Ihre Unterstützer - und davon hat Ambrosi sich in den drei Jahren ihrer Parteimitgliedschaft viele geschaffen - vermuten hinter dem Ausschluss „Sabotage“: Der einzige Kontrahent bei den bevorstehenden Wahlen gilt als enger Vertrauter der jetzigen Parteispitze, hätte gegen Ambrosi aber wohl wenig Chancen gehabt.
Sollte die Suspendierung aufrecht und Ambrosi von der Wahl ausgeschlossen bleiben, könnten ihre Anhänger geschlossen aus der Partei austreten. Ein schwerer Schlag für die Fratelli, die im Trentino bei den letzten Wahlen im Oktober 2023 das Wahlziel von 20 Prozent klar verfehlten und sich mit zwölf Prozent der Wählerstimmen im Vergleich zur Wahl 2022 (25,5 Prozent) mehr als halbierten.
Im Fall einer Spaltung, so italienische Polit-Beobachter, würde am Ende wohl Ambrosis Lager übrig bleiben. Und ihr Weg an die Spitze weitergehen, mit der klaren Warnung an alle Kritiker: Dieser Frau stellt man sich nicht in den Weg.
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