Am Blaseneck bei Admont in der Steiermark kam es Mittwochnachmittag zu einem Lawinenabgang. Eine Tourengeherin wurde dabei teilverschüttet. Ein Bergretter, der zufällig dazu kam, übt scharfe Kritik.
Gegen 10 Uhr brach eine Gruppe Wintersportler zu einer Skitour auf das Blaseneck auf. Am Gipfelhang trennte sich die Gruppe, wobei eine 64-jährige Wienerin mit größerem Abstand zu den restlichen Personen weiterging.
Frau hatte Glück
Gegen 13 Uhr löste sich ein Schneebrett am Gipfelhang. Die Lawine riss die 64-Jährige mit und verschüttete die Wintersportlerin bis zur Hüfte, sie blieb aber unverletzt - hieß es in einer Aussendung der Polizei Donnerstagfrüh.
Bergretter Paul Sodamin wurde zufällig Augenzeuge und half der Verschütteten gemeinsam mit einem Freund aus dem Schnee.
„Ehrenkodex in den Bergen“
Der erfahrene Alpinist übt Kritik an dem Verhalten der Tourengeher: „Zwei sind oben auf dem Gipfel gestanden und einfach in den 40 Grad steilen Hang eingefahren, obwohl sich direkt darunter eine große Gruppe an Wintersportlern befand - so etwas tut man einfach nicht“. Auch in den Bergen gebe es einen Ehrenkodex: „Daran halten sich aber immer weniger Menschen“.
Der Experte mahnt aktuell trotz relativ niederiger Lawinenwarnstufe zur Vorsicht: „Der Wind war in den letzten Tagen stark und hat viel Schnee verfrachtet, die untere Schicht ist eisig, da kann es schon leicht passieren, dass es so wie am Blaseneck zu einem Lawinenabgang kommt.“
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