Die Grünen haben sich am Samstag in Graz auf einem Bundeskongress unter dem Motto „Mit dir fürs Klima und Europa“ versammelt, um die 23-jährige Umweltaktivistin Lena Schilling offiziell zur Spitzenkandidatin für die EU-Wahl am 9. Juni zu küren. Die Spitzen der Partei - allen voran der mit einer ukrainischen Flagge ausgestattete Parteichef Werner Kogler - und Schilling wurden amit Standing Ovations von den rund 250 anwesenden Delegierten in der Grazer Messe empfangen.
Die Grazer Vizebürgermeisterin Judith Schwentner bewarb eingangs die grüne Regierungsbeteiligung in der steirischen Landeshauptstadt, so baue man an neuen Straßenbahnlinien und pflanze Bäume.
Sandra Krautwaschl, Landessprecherin der steirischen Grünen, die im Herbst eine Landtagswahl zu schlagen hat, zählte Grüne Errungenschaften aus der Bundesregierung auf und erklärte, auch in der Steiermark ein Gegenmodell zum „alten Denken“ der anderen Parteien bieten zu wollen.
„Chancenreiches Jahr“
Es sei ein „chancenreiches Jahr“, es gebe nur eine Partei, sich glaubwürdig für ein gutes Klima in allen Bereichen einsetze, und das seien die Grünen. Man habe heute die Chance, „eine wunderbare, leidenschaftliche und glaubwürdige Kämpferin für ein gutes Klima in all seinen Facetten“ an die Spitze der Liste für die EU-Wahl zu setzen, warb sie für Schilling.
Als nächstes am Programm stand eine Rede von Bundessprecher und Vizekanzler Werner Kogler, der anlässlich des zweiten Jahrestages der russischen Invasion ein Zeichen der Solidarität setzte und mit einer Ukraine-Flagge die Bühne betrat. Nachdem die beiden Leitanträge - einer zum „Klimaglück“, ein zweiter gegen rechtsextreme Gefährder von Demokratie und europäischer Einigung - diskutiert wurden, präsentiert sich Schilling den Delegierten. Nach ihrer Wortmeldung war ein Hearing angesetzt, dann folgt ihre Wahl.
Mandate halten als Ziel
Der Nachmittag ist den Listenplätzen zwei bis sechs gewidmet. Listenplatz zwei strebt EU-Routinier Thomas Waitz an, unter den insgesamt zwölf antretenden Kandidatinnen und Kandidaten für die weiteren Plätze finden sich sonst keine weithin bekannten Namen.
Die Grünen wollen bei der EU-Wahl ihre drei bisherigen Mandate halten. 2019 hatten sie 14,08 Prozent Stimmanteil erreicht. Sarah Wiener, prominente Quereinsteigerin bei der letzten Wahl, verzichtet ebenso auf ein weiteres Antreten wie die langjährige Mandatarin Monika Vana. Kogler, 2019 grünes EU-Zugpferd, konzentriert sich diesmal ganz auf die Nationalratswahl im Herbst.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.