Sprengstoff-Verdacht
Wohnhaus von RAF-Terroristin von Polizei geräumt
Mehr als 20 Jahre lang lebte die RAF-Terroristin Daniela Klette unbehelligt in einer Wohnung in Berlin, ehe sie am Dienstag gefasst wurde. Bei einer Untersuchung ihrer Bleibe durch die Polizei wurde offenbar sprengstoffverdächtiges Material entdeckt - das gesamte Wohnhaus im Stadtteil Kreuzberg musste daraufhin evakuiert werden.
„Das Haus ist evakuiert worden. Ein sprengstoffverdächtiger Gegenstand ist gefunden worden“, erklärte eine Polizeisprecherin gegenüber „Bild“. Spezialisten wurden angefordert, um die Entdeckung zu untersuchen. Die Feuerwehr wurde ebenfalls zur Unterstützung hinzugerufen.
Die Nachbarn der ehemaligen RAF-Terroristin mussten währenddessen das Gebäude verlassen. Auf Bildern sieht man, wie diese zum Teil mit Haustieren aus dem Wohnhaus gehen. Um was genau es sich bei dem Gegenstand handelte, wurde nicht mitgeteilt - deutsche Medien berichteten allerdings, dass dieser einer Granate geähnelt habe, als er vom Kampfmittelräumdienst aus dem Haus getragen wurde.
In diesem Posting werden Bilder vom Polizeieinsatz gezeigt:
Mehr als 30 Jahre fehlte von drei untergetauchten RAF-Terroristen jede Spur - seit Dienstag geht es offenar Schlag auf Schlag bei den Ermittlungen: Nachdem Klette und eine weitere Person am Dienstag verhaftet wurden, folgte am Mittwoch eine weitere Festnahme: Eine Verbindung zur „Roten Armee Fraktion“ bei der jüngsten Gefangennahme muss allerdings erst überprüft werden, so die Ermittler.
Ein neuer Fahndungsaufruf brachte die Exekutive auf neue Spuren in dem jahrzehntealten Fall. Klette, die unter einer falschen Identität in Berlin lebte, wurde gefasst und anhand ihrer Fingerabdrücke identifiziert. Die Exekutive versucht nun, auch die untergetauchten Kollegen Klettes, Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg, zu fassen.
Identität des dritten Verdächtigen wird überprüft
Der Verdachtsfall nach der zweiten Festnahme hatte sich nicht erhärtet - der Mann befindet sich wieder auf freien Fuß. „Zweifelsfrei handelt es sich nicht um einen der beiden noch flüchtigen Straftäter“, so das niedersächsische Landeskriminalamt. Wie die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ berichtete, befindet sich allerdings noch ein weiterer Verdächtiger in Polizeigewahrsam. Laut Informationen der Zeitung werde aktuell überprüft, ob es sich bei dem Festgenommenen um Garweg oder Staub handle.
Das Landeskriminalamt in Hannover wollte diese dritte Festnahme vorerst nicht bestätigen und erklärte lediglich, dies werde „hausintern geprüft“.
Die Liste der Vorwürfe gegen die drei gesuchten RAF-Terroristen ist lang: Auf ihr Konto sollen ein versuchter Mord und eine Serie schwerer Raubüberfälle gehen. In den 90er-Jahren einen Sprengstoffanschlag auf die im Bau befindliche Justizvollzugsanstalt Weiterstadt verübt habe. Klette wird zudem vorgeworfen, zuvor an einem versuchten Sprengstoffanschlag auf ein Gebäude der Deutschen Bank in Eschborn beteiligt gewesen zu sein. Es blieb beim Versuch, weil die Zündung versagt hatte.
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