Ausbildungschancen

Unternehmen suchen jetzt Tausende Lehrlinge

Wirtschaft
02.03.2024 06:00

Die Suche nach neuen Lehrlingen nimmt in Österreich Fahrt auf: Firmen aller Branchen wollen verstärkt junge Talente im selbst ausbilden. Denn sie wissen: In Zukunft werden Fachkräfte knapp und es gilt jetzt, Nachwuchskräfte früh ins Boot zu holen.

Bekannte Firmen wie Stahlriese voestalpine, Motorradhersteller KTM, große Lebensmittelketten, Einrichtungshaus-Konzerne wie XXXLutz und kika/Leiner und auch z.B. Autohändler Porsche Inter Auto oder der Telekom-Marktführer A1 nehmen in Summe wieder Tausende Jugendliche auf. Die „Krone“ hat sich angeschaut, in welchen fünf Wirtschaftsbereichen es die meisten Lehrstellen gibt:

  • An fünfter Stelle liegt die Branche „Transport und Verkehr“: Ende 2023 waren dort 2981 Lehrlinge in Ausbildung - das ist mehr als in jedem der letzten drei Jahre.
  • Platz vier belegt die Sparte „Tourismus und Freizeitwirtschaft“, in der generell unsere Gastronomie vertreten ist. Insgesamt stieg die Zahl der Auszubildenden in der Branche von 2022 auf 2023 von 6949 auf 7195.
  • Im Handel (Platz 3) ging die Zahl der Lehrlinge zuletzt leicht zurück, auf 14.763 Personen per Ende 2023. Trotzdem bleiben die Händler bedeutende Ausbildungsbetriebe.
  • Die Industrieunternehmen (Platz 2) haben die Lehre ausgebaut. In Summe machten dort zuletzt 16.804 junge Leute ihre berufspraktische Ausbildung. Ein Jahr zuvor waren es mit 16.428 Personen etwas weniger gewesen.
  • Die absolute Nummer eins, wenn es um die Ausbildung im Betrieb geht, ist die Sparte Gewerbe und Handwerk: Ende des Vorjahres gab es 46.666 Lehrlinge. Das war zwar ein kleines Minus zu 2022 (46.913), doch jetzt will Renate Scheichelbauer-Schuster, Spartensprecherin in der Wirtschaftskammer Österreich, die Lehre weiter aufwerten.
Renate Scheichelbauer-Schuster, Obfrau der Sparte Gewerbe und Handwerk in der Wirtschaftskammer Österreich, will die Lehre weiter aufwerten. (Bild: Foto Lagler)
Renate Scheichelbauer-Schuster, Obfrau der Sparte Gewerbe und Handwerk in der Wirtschaftskammer Österreich, will die Lehre weiter aufwerten.

Den Titel „Meister“ sollen mehr Menschen tragen.
So soll es mehr Möglichkeiten geben, einen Meistertitel auch offiziell als Titel tragen zu können. Scheichelbauer-Schuster: „Seit 2019 ist der Meistertitel eintragungsfähig in öffentlichen Urkunden und darf vor dem Namen geführt werden.“

Das Problem: Im Gegensatz zum Handwerk (z.B. Tischler) können Lehrabsolventen im Gewerbe (etwa Elektrotechniker) später gar keine Meisterprüfung ablegen, sondern eine sogenannte Befähigungsprüfung. Scheichelbauer-Schuster plädiert deshalb dafür, dass auch sie das Kürzel „Mst.“ verwenden dürfen. Im Vorjahr wurden in Österreich in Summe 5070 Zeugnisse für Meister- und Befähigungsprüfungen ausgestellt.

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