Mit einem Minus von 17 Prozent gegenüber des Vorjahrs ging das steirische Weinjahr zu Ende. Das ist die schlechteste Ernte seit sechs Jahren. Schuld waren die Wetterbedingungen - auch wenn der Präsident des steirischen Weinbauverbands sagt: „Je mehr die Reben erlebt haben, desto besser der Wein.“
„Wir hatten im Jahrgang 2022 und 2023 die kleinste Ernte seit 2016“, sagt Stefan Potzinger, Präsident des Weinbauverbands Steiermark. In ganz Österreich sorgten schwierige Wetterverhältnisse für trübe Zeiten in der Weinbranche: Die Erntemenge lag acht Prozent unter jener von 2022, beim Rotwein waren es sogar minus 15 Prozent.
2011 hatten wir mit etwa 30 Millionen Liter die beste Ernte seit der Monarchie.
Stefan Potzinger, Präsident des Weinbauverbands Steiermark
Potzinger stellt das steirische Weinjahr in Relation: „2011 hatten wir mit etwa 30 Millionen Liter die beste Ernte seit der Monarchie, jetzt waren es unter 20 Millionen Liter.“ In der Steiermark ergab sich somit sogar ein Minus von 17 Prozent gegenüber des Vorjahres.
Die Weinernte unterliegt „natürlichen Schwankungen“
Der Grund? „Mal war es zu kalt, dann wieder zu heiß, mal zu trocken und dann zu nass“, sagt Potzinger. Auch die Unwetter Anfang August machten den Weinbauern zu schaffen. „Eigentlich wären 22 bis 24 Grad mit guter Luftfeuchtigkeit optimal“, erklärt der Südsteirer.
Dennoch seien die steirischen Winzer „sehr, sehr zufrieden“ mit dem Jahr, vor allem weil Weißwein global sehr im Trend sei. Diesem komme auch der Klimawandel, „den es leider nun mal gibt“, zugute. Dass die letzte Ernte schlechter ausfiel als erhofft, unterliege „absolut natürlichen Schwankungen“. Denn: Auf ein ertragreiches Jahr folgt meist eine schwächere Ernte, weil sich der Rebstock erholen muss.
„Als Weinbauer muss man sich immer ganze Dekaden anschauen“, sagt Potzinger. Schon im nächsten Jahr rechnet er wieder mit einer besseren Ernte. Außerdem soll der Wein in kleineren Mengen automatisch geschmackvoller sein - die Energie des Stocks konzentriert sich stärker auf nur wenige Trauben. „Und es gilt: Je mehr die Reben erlebt haben, desto besser der Wein“, ergänzt Potzinger.
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