Mehrere Filialen der Raiffeisenbank sollen im Bezirk St. Pölten und Lilienfeld geschlossen werden. Das sorgt bei den Ortschefs für Empörung.
Als einen Schlag ins Gesicht bezeichnen die Bürgermeister im Bezirk Lilienfeld die geplanten Schließungen der Raika-Filialen. Die Bankstellen in St. Aegyd, Hohenberg, Türnitz, Traisen, St. Veit, Kleinzell und St. Georgen stehen vor dem Aus. Die Entscheidung, diese Filialen zu schließen, sei für die jeweiligen Gemeinden, die Bevölkerung sowie die Mitarbeiter überraschend gewesen, heißt es.
Die Ortschefs (SPÖ und ÖVP) protestieren gemeinsam lautstark gegen die geplante Schließung und fordern in einer Aussendung die Entscheidung zu überdenken und rückgängig zu machen.
„Unhaltbarer Zustand“
Monika Feichtinger, Bürgermeisterin von Traisen im Bezirk Lilienfeld (SPÖ) empfinde die Entscheidung als eine „bodenlose Frechheit“. „Wir verlieren nicht nur wertvolle Arbeitsplätze, sondern auch ein Stück unserer Gemeinschaft“, betont sie. In Traisen befinde sich noch eine Filiale der Sparkasse, was in Ortschaften wie Kleinzell und Hohenberg beispielsweise nicht der Fall sei. „Wo sollen unsere älteren Bürgerinnen und Bürger jetzt ihre Pension beziehen? Wie sollen lokale Geschäfte ihre Einnahmen sicher zur Bank bringen? Sollen sie etwa 15 Kilometer durch Wind und Wetter nach Hainfeld fahren, nur um grundlegende finanzielle Transaktionen durchzuführen? Das ist ein unhaltbarer Zustand!“, so die Ortschefin.
„Ältere Bürger im Stich gelassen“
Auch SPÖ-Bürgermeister Ferdinand Lerchbaumer aus Hohenberg kritisiert die Entscheidung der Raiffeisenbank Traisen-Gölsental scharf: „Ein echter Tiefschlag für unsere Gemeinschaft!“ Besonderes ältere Bürger würden in Stich gelassen werden und seien nun gezwungen, unzumutbare Entfernungen zurücklegen zu müssen.
Ein Skandal, der das Fass zum Überlaufen bringe, betont Christian Fischer, SPÖ-Bundesrat und Bürgermeister aus St. Veit an der Gölsen. Ortschef Karl Oysmüller aus St. Aegyd am Neuwalde spricht von einer Verschlechterung der Lebensqualität: „Der drohende Leerstand im Herzen unserer Gemeinde und das Fehlen persönlicher Beratung stellen eine nicht zu unterschätzende Verschlechterung der Lebensqualität dar.“
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