Nun ist es beschlossene Sache: Einen knappen Monat gibt die Wiener Baupolizei der AUVA für die Notschließung des Lorenz-Böhler-Spitals wegen verheerender Brandschutzmängel, die Ende Februar aufgedeckt wurden. Erstmals hat nun auch die AUVA einen Fahrplan durch die Krise präsentiert.
Es bleibt bei dem Datum, das „Krone“-Leser schon länger kannten: Am 2. April soll das Lorenz-Böhler-Unfallkrankenhaus in der Wiener Brigittenau bereits geräumt sein, und auch das nur unter der Voraussetzung, dass bis dahin ein Löschzug der Wiener Feuerwehr ständig vor dem Gebäude in Bereitschaft bleibt. Die Spitalsverantwortlichen stehen in enger Abstimmung mit den Behörden, allenfalls bei kurzen Verzögerungen um ein paar Tage dürfte die Stadt ein Auge zudrücken.
Baupolizei bestätigt Gutachter-Angaben
Verantwortlich für das medizinische Krisenszenario: katastrophale Mängel bei der Brandschutzbeschichtung des Stahlskeletts, das den Hauptbau zusammenhält. Die Mängel wurden Ende Februar entdeckt, bestätigt auch die Wiener Baupolizei gegenüber der „Krone“ die Darstellung der AUVA und ihres Gutachters Erich Kern. Er befand, das Haus könne nach 15 Minuten Brand in sich zusammenstürzen - viel zu kurz für jede denkbare Form der Evakuierung.
AUVA präsentiert Krisenfahrplan
Erstmals hat nun auch die AUVA konkrete Angaben zu den nächsten Schritten gemacht: Bis 9. März soll ein endgültiges schlüssiges Konzept vorgelegt werden, welche Leistungen des Spitals künftig an welchen Standorten erbracht werden sollen. Mit der Stadt war etwa ausgemacht, dass die Ambulanz im Spital weiterbetrieben wird, die AUVA relativierte das jedoch zuletzt. Spätestens eine Woche danach, bis zum 16. März, will die AUVA ihre Pläne für das restliche Jahr vorstellen.
„Alle Operationen werden durchgeführt“
Versprochen war, dass ab 2025 ein Containerspital in der Brigittenau als Zwischenlösung zur Verfügung steht und 2030 ein neuer „Forschungs- und Wirtschaftscampus“ die Leistungen des Böhler-Spitals fortführen soll. Nach bereits kursierenden Briefen, in denen Patienten von Absagen ihrer OP-Terminen informiert wurden, verspricht die AUVA nunmehr: „Alle geplanten und akuten Operationen sowie notwendige Therapien werden an den alternativen Standorten durchgeführt werden.“
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