Das „Gutmut“ in Linz ist Österreichs erstes Gebärdensprachcafé. Gehörlose Menschen sollen dort in einer einjährigen Ausbildung auf den regulären Arbeitsmarkt in der Gastronomie vorbereitet werden. Als Gäste wünscht man sich auch Hörende.
Faie (33) nimmt die Bestellung auf, bereitet den Kaffee zu, serviert ihn an den Tisch. So weit – so normal! Das Ungewöhnliche ist nur, dass der ganze Vorgang ohne Worte abläuft. Denn Faie ist schwerhörig, kommuniziert am besten in Gebärdensprache.
Einzigartig in Österreich
Sie macht gerade in Österreichs ersten Gebärdensprachcafé, dem „Gutmut“ in Linz, eine einjährige Ausbildung, die sie für den regulären Arbeitsmarkt in der Gastronomie vorbereiten soll. Ins Leben gerufen wurde das Projekt vom Krankenhaus der Barmherzigen Brüder, drei Gehörlose „schupfen“ dort gemeinsam mit Hörenden aus der Gastroszene den Betrieb.
Auch hörende Gäste
Der nicht nur hörbeeinträchtigte Gäste ansprechen soll, sondern auch hörende. Doch wie schaut das in der Praxis aus? „Mit zeigen oder aufschreiben. Bald soll die Speisekarte um QR-Codes erweitert werden, mit denen sich Gäste Videos anschauen können, die erklären, wie man in Gebärdensprache bestellt“, sagt Manuela Kaar vom Krankenhaus der Barmherzigen Brüder.
Sogar Dialekte in Gebärdensprache
Schätzungsweise sind ein Promille der Menschen in Oberösterreich hörbeeinträchtigt, kommunizieren über Gebärden. Dabei unterscheiden sich die Zeichen je nach Landessprache, es gibt sogar verschiedene Dialekte. Die Ursachen für Gehörlosigkeit sind vielfältig. Ein kleiner Teil wird vererbt, aber auch Röteln in der Schwangerschaft oder Gehirnhautentzündung können mögliche Ursachen sein.
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