War er der Maulwurf?

Machtkampf eskaliert! Marko spricht von seinem Aus

Formel 1
08.03.2024 18:23

Der Machtkampf bei Red Bull eskaliert! Während Motorenhersteller Honda eine genaue Aufklärung des Fall Horner fordert, sprach Dr. Helmut Marko am Rande des Qualifyings zum GP von Saudi-Arabien sogar von Rücktritt. Dem Steirer drohe die Suspendierung.

„Das ist schwer zu beurteilen. Die theoretische Möglichkeit besteht immer“ dass er schon in Australien nicht mehr dabei sein könnte, so der 80-jährige Steirer am Freitag vor dem Großen Preis von Saudi-Arabien im ORF-Interview. „Letztlich entscheide ich selbst, was ich mache. Es ist so ein komplexes Thema.“

Helmut Marko (Bild: APA/ERWIN SCHERIAU)
Helmut Marko

Untersuchung gegen Marko
Schon am Montag soll es laut Medienberichten zu einer Suspendierung bei Red Bull kommen, aber nicht zu jener von Christian Horner, sondern zu jener von Marko. Böse Zungen behaupten, der Steirer wäre der Maulwurf bei Red Bull, welcher die Chats zwischen Horner und der klagenden Mitarbeiterin geleakt hatte. Deshalb habe Red Bull nun auch gegen Marko eine Untersuchung eingeleitet. 

Christian Horner (Bild: ASSOCIATED PRESS)
Christian Horner

Zur Erklärung: Ausschlaggebend ist die Causa um Teamchef Christian Horner, dem von einer Mitarbeiterin angeblich unangemessenes Verhalten vorgeworfen worden war. Der 50-jährige Engländer wurde nach einer unabhängigen, internen Untersuchung bei Red Bull freigesprochen, die Mitarbeiterin laut Medienberichten kürzlich wegen unredlichen Verhaltens vom Austro-Rennstall suspendiert. „Das ist so ein komplexes Thema. Wir wollen Frieden im Team, die WM wird schwierig genug mit 24 Rennen und darauf müssen wir uns konzentrieren“, betonte Marko.

Mitarbeiterin klagt, Honda will Klarheit
Die involvierte Angestellte sucht nun in einer zivilrechtlichen Klage den Weg vors Gericht. „Alles, was zu einem schnellen Ergebnis führt, ist mehr als wünschenswert“, sagte Horner zu dieser Entscheidung, a la longue gebe es derzeit allerdings zu viel Wirbel. Auch der derzeitige Motorenlieferant Honda forderte Klarheit. „Sie wollen eine klare Aussage, was wirklich passiert ist“, erklärte Marko. „Das Wichtigste ist, dass wir wieder zum Sportlichen kommen.“

Laut Quellen, die Red Bull nahestehen, ist das Unternehmen seit dem Tod von Mastermind Mateschitz gespalten. Die thailändischen Mehrheitseigentümer, die Familie Yoovidhya, soll Horner unterstützen, während die österreichische Fraktion angeblich will, dass der Teamchef von seinem Posten entfernt wird. Horner hatte am Donnerstag einen Schlussstrich gefordert. „Meine Frau und meine Familie haben mich enorm unterstützt, aber der Eingriff in mein Familienleben ist jetzt genug“, sagte er.

Helmut Marko (li.) und Max Verstappen (Bild: APA/AFP/JOHN THYS)
Helmut Marko (li.) und Max Verstappen

Auch über die Zukunft von Triple-Weltmeister Max Verstappen, der noch bis 2028 einen Vertrag bei Red Bull besitzt und von Marko entdeckt wurde, wird derzeit viel gesprochen. „Wenn man ihn verlieren würde, wäre das ein unglaublicher Verlust, weil auch viele Mechaniker und Ingenieure bemüht sind, für Max zu arbeiten“, sagte Marko. Laut Gerüchten soll der Vertrag von Verstappen an Marko gekoppelt sein.

Toto Wolff (Bild: APA/AFP/Andrej ISAKOVIC)
Toto Wolff

„Kein Kind von Traurigkeit“
Mercedes-Boss Toto Wolff, dessen Team im kommenden Jahr nach dem Abgang von Lewis Hamilton zu Ferrari einen offenen Sitz hat, sprach Marko seinen Respekt aus. „Helmut ist natürlich kein Kind von Traurigkeit und unser liebster Feind. Aber er ist ein echter Racer. Wenn Helmut dem Team abhanden kommt, ist das für Red Bull sicher ein Verlust. Jeder Racer hat Respekt vor ihm. Die Leistung, die er als Fahrer gebracht hat, ist zweifelsohne eine der besten eines Österreichers“, sagte der Wiener im ORF.

„Wir haben überhaupt nicht mehr den Durchblick, was passiert und gesagt wird. Ob Max an Helmut gebunden ist oder nicht. Das Wichtigste ist, dass sie dort ihre Entscheidungen treffen oder nicht. Es ist schwer zu beurteilen, warum das hier so außer Kontrolle gerät“, ergänzte Wolff. Verstappen werde aber immer dort fahren, wo es das schnellste Auto gebe, und das sei derzeit der Red Bull. „Ich habe ein gutes Verhältnis mit Jos (Verstappen, Anm.) und Max. Das heißt aber nicht, dass man auf der professionellen Seite jetzt einen Wechsel kurzfristig sehen würde.“

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(Bild: KMM)



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