Bei Red Bull geht es drunter und drüber! Motorsportberater Helmut Marko sprach am Rande des Qualifyings zum GP von Saudi-Arabien von seinem Aus. Am Samstag steigt der Krisengipfel mit Oliver Mintzlaff, danach will der Steirer entscheiden, wie es weitergeht. Weltmeister Max Verstappen sprang seinem Mentor jedenfalls sofort zur Seite. Dank einer Ausstiegsklausel könnte auch er Red Bull verlassen - wenn Marko geht. Mercedes zeigt bereits Interesse.
Letztlich entscheide ich selbst, was ich mache. Es ist so ein komplexes Thema“, sagte Marko im Gespräch mit dem ORF nachdem bekannt wurde, dass Red Bull gegen den Steirer eine Untersuchung eingeleitet hat. Der Vorwurf: Marko wäre jener Mann, der diese Chatnachrichten zwischen Christan Horner und der Mitarbeiterin geleakt und an die Presse weitergegeben habe. Am Montag könnte deshalb eine Suspendierung folgen.
„Es muss alles passen, dass ich weiterarbeite“
Am Samstag werde Marko deshalb ein Gespräch mit seinem Vorgesetzten Oliver Mintzlaff, zuständiger Geschäftsführer beim Unternehmen Red Bull, führen. Das bestätigte Marko beim TV-Sender Sky. „Es muss alles passen, damit ich da weiter arbeiten will.“ Verstappen zeigte sich über den Gang an die Öffentlichkeit überrascht. „Das habe ich nicht erwartet. Ohne ihn im Team wird es glaube ich ein Problem geben. Auch für mich selbst, weil ich immer sehr viel Vertrauen in Helmut gehabt habe und das ist für beide Seiten so. Was er zusammen mit Dietrich aufgebaut hat, darf man auch nicht vergessen“, so der Weltmeister.
„Ich habe großen Respekt für Helmut. Was wir gemeinsam erreicht haben, geht weit zurück, und meine Loyalität ihm gegenüber ist groß. Das habe ich allen im Team immer gesagt. Er ist ein wichtiger Teil für meine Entscheidungen, auch was die Zukunft im Team betrifft. Es ist sehr wichtig, dass er im Team bleibt.“
Auf die Frage, ob Verstappen für Marko eintreten werde, antwortete der Niederländer: „Absolut.“ Da werde man dann in der nächsten Woche schauen. „Ich habe jedes Jahr gesagt, dass wissen alle bei Red Bull, dass für mich selbst Helmut immer dabei sein muss“, sagte Verstappen, sonst gebe es „vielleicht ein großes Problem im Team“.
Ausstiegsklausel
Erst Anfang der Woche wurde bekannt, dass Verstappen eine Marko-Klausel hat. Eigentlich läuft der Vertrag von Verstappen bei Red Bull bis Ende 2028, doch der 26-jährige Niederländer verhandelte sich bei seiner letzten Verlängerung 2022 offenbar einen Passus aus, der ihn zum Ende jeder Saison aus dem Kontrakt entlassen würde, wenn Marko das Team verlässt. Schließlich ist Marko Entdecker und erster Förderer von Verstappen. Dank ihm erhielt der Triple-Champion schon mit 17 Jahren einen Platz in der Formel 1.
Mercedes zeigt jedenfalls schon jetzt Interesse. Laut Toto Wolff könnte Marko den alten Platz von Niki Lauda einnehmen. „Uns fehlt eh unser altes Maskottchen. Dann nehmen wir den Helmut einfach. Der passt von Alter. Rote Kappe hat er keine, aber dann kommt er zu uns“, grinst Wolff. Und zu einem Engagement von Verstappen sagt der Wiener: „Ich habe ein gutes Verhältnis mit Jos (Verstappen, Anm.) und Max. Das heißt aber nicht, dass man auf der professionellen Seite jetzt einen Wechsel kurzfristig sehen würde. Thema ist er aber natürlich immer.“
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