Stadtchefsitz für die ÖVP verloren, Rücktrittsangebot als Konsequenz: Dennoch betrachtet der 54-jährige Florian Kreibich die Wahlschlappe erst als persönlichen Polit-Startschuss.
Die ersten sieben Monate im Wahlkampf und die schallende Niederlage am Sonntag haben Spuren bei Florian Kreibich hinterlassen. Der Jurist, Hotelbesitzer und Tennisklubpräsident saß am Tag nach Verlust des Stadtchefsitzes für die ÖVP gefasst im Büro im Schloss Mirabell, gab auch zu: „Normal schlafe ich gut, das war nun nicht der Fall“, erzählte der Harry-Preuner-Nachfolger, dem es zudem Mitte vergangener Woche bei Gymnastikübungen ins „Kreuz eingeschossen ist“.
Minus 19,7 Prozent gegenüber 2019, um 27 Stimmen ein neuntes Mandat im Gemeinderat verpasst, Rang drei hinter SPÖ und KPÖ: Der umtriebige 54-Jährige musste in kurzer Zeit viel einstecken. Das „Kopf hoch, Flo“ von Landeshauptmann Haslauer hört sich wie eine Mitleidsgeste an. Kreibich wird den Parteigremien auch den Rücktritt anbieten.
Doch der Unternehmer war Montagvormittag beim Gespräch mit der „Krone“ nicht nur gezeichnet – der neue und alte Vizebürgermeister will erst so richtig durchstarten. „Historisch gesehen ist das Abschneiden sogar gut“, sagte Kreibich mit dem Verweis auf die Vor-Sebastian-Kurz-Ergebnisse der Schwarzen in der Stadt.
Das Planungs- und Verkehrsressort sind für mich Schlüsselpositionen für die Stadtentwicklung, die mag ich behalten, da stehen Aufgaben vor uns. Und ich denke auch an 2029.
Florian Kreibich, Stadt-ÖVP
„Das Planungs- und Verkehrsressort sind für mich Schlüsselpositionen für die Stadtentwicklung, die mag ich behalten, da stehen Aufgaben vor uns. Und ich denke auch an 2029. Klar haben wir im Wahlkampf Fehler gemacht, aber nicht den einen großen. Fakt ist, dass ich mit meinem Team in sieben Monaten nicht den Bekanntheitsgrad von Auinger (SPÖ, Anm.) und Dankl (KPÖ Plus) erreichen konnte. Natürlich gibt es generell noch viel zu lernen, aber da bin ich auch gewillt dazu.“
Spitzenmann dementiert Spaltung in Stadt-ÖVP
Kreibich gibt zwar zu, dass die ÖVP ein Glaubwürdigkeitsproblem hat, auch technisch im Wahlkampf nicht alles prima gelaufen ist. „Aber von einer Spaltung innerhalb der Partei kann keine Rede sein. Harry Preuner und ich sind sehr gute Freunde.“ Wen sich der schwarze Spitzenmann nun als Bürgermeister wünsche? „Ich gebe keine Wahlempfehlung ab, unsere Wähler sind mündig genug.“
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