In den Tälern regiert Frühling, kein bisschen Schnee ist mehr zu sehen. Dieser Umstand treibt die Menschen zum Wandern in die Berge – und das teils völlig unvorbereitet! Denn oben herrscht weiterhin der Winter. Vor allem im Norden kamen in den letzten Tagen noch einmal rund 30 Zentimeter Schnee dazu. Und genau das kann momentan zum Verhängnis werden!
Eine Grazerin (18) und ein Freund aus München (19) mussten am Mittwoch erleben, was passieren kann, unterschätzt man die aktuelle Lage in den Bergen. Gemeinsam stiegen sie zur 1835 Meter hohen Messnerin von Tragöss-Oberort aus auf. Eine ansprechende Tour, die nicht nur Fitness, sondern auch sorgfältige Planung erfordert. Erst gegen 17 Uhr erreichten sie den Gipfel. Für den Abstieg wählten sie den unmarkierten Jagdsteig Richtung Scheideck. Das Problem aktuell: „Auf den Nordseiten, wo die Sonne nicht hinkommt, wird sicher noch bis Mai, Juni Schnee liegen“, erklärt Enrico Radaelli, Sprecher der Bergrettung Steiermark. Genau das war auch bei den beiden der Fall. Sie gerieten in unwegsames Gelände und fanden sich in der Dämmerung nicht mehr zurecht. Dann taten sie das einzig Richtige und wählten den Notruf. Die Bergrettung und ein Alpinpolizist brachten sie unversehrt ins Tal.
Aus vermeintlich schnellen Runden können rasch lange Einsätze werden. Nach einem Unfall kühlt man schnell aus, ein Biwaksack schützt davor
Enrico Radaelli
Ausrüstung, Proviant sowie Demut und Respekt
Was sollten Wanderer momentan also bedenken? „Ab 1500 Meter Seehöhe ist Winter. Dementsprechend die Tour planen und den Rucksack packen“, rät Radaelli. Doch was gehört eigentlich in einen Wanderrucksack? Neben passender Kleidung sind das genügend Flüssigkeit und Proviant. Radaelli: Manche bedenken nicht, dass die Hütten erst Ende April, Anfang Mai aufsperren.“ Neben Haube und Handschuhen, einem GPS und einer Wanderkarte sollten aktuell auch Grödeln zur Fixausstattung zählen. Denn eisige Stellen sind immer miteinzuberechnen. Mit von der Partie sollte auch immer eine Notfallausrüstung sein. Dazu gehören ein Erste-Hilfe-Set, ein voll aufgeladenes Telefon mit Powerbank sowie ein Biwaksack. „Denn aus vermeintlich schnellen Runden können rasch lange Einsätze werden. Nach einem Unfall kühlt man schnell aus, ein Biwaksack schützt davor“, rät Radaelli. Stets ein wichtiger Wegbegleiter: Demut und Respekt vor den Bergen!
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