GUTEN MORGEN

Keine Hypothek | Wichtigste Lehre

Keine Hypothek. Es soll ja immer noch sogenannte Politik-Insider geben, die lieber Umfragen vertrauen als Wahlen und so die Bedeutung der Salzburger Gemeinderatswahlen vom vergangenen Sonntag (und auch den Stichwahlen am nächsten Sonntag) versuchen kleinzureden. Jaja, stimmt schon: Da waren in der Stadt Salzburg keine zwei Prozent der österreichischen Stimmbürger wahlberechtigt. Aber deren Entscheidungen hinterlassen tiefe Spuren auch im Rest des Landes. Denn wir wissen nun: 1. Die ÖVP ist wirklich schwer angeschlagen, stürzte in der viertgrößten Stadt des Landes als Bürgermeisterpartei von knapp 37 auf nur noch knapp 20 Prozent ab – die Bundeskanzlerpartei ÖVP hat im Herbst bei den Nationalratswahlen ebenfalls 37 Prozent zu verteidigen. 2. FPÖ-Durchmärsche sind kein Naturgesetz. Wenn Protestwähler, wenn Menschen, die sich von der Politik unverstanden oder vernachlässigt fühlen, ein Alternativangebot zu den Blauen finden, dann greifen sie auch zu. 3. Die SPÖ ist trotz aller Abgesänge sogar dann – jedenfalls in der Stadt Salzburg – in der Lage, Platz 1 zu erreichen, wenn links von ihr eine Partei wie die KPÖ auf sensationelle 23 Prozent schießt. 4. Parteien oder Gruppierungen mit frischen Gesichtern haben – siehe KPÖplus – enormes Potenzial. Das wird auch Dominik Wlazny alias Marco Pogo und seine Bierpartei bei den Nationalratswahlen möglicherweise beflügeln. Eine historisch schwer belastete Parteivergangenheit wie bei der KPÖ oder weitestgehende politische Unerfahrenheit wie bei Wlazny müssen dabei keine Hypothek sein.

Wichtigste Lehre. Interessant, wie jene beiden Herren, die am kommenden Sonntag in Salzburg in der Bürgermeister-Stichwahl gegeneinander antreten, miteinander umgehen. Im Bischofberger-Doppelinterview mit Bernhard Auinger von der SPÖ und Kay-Michael Dankl von der KPÖplus heute in der „Krone“ wird deutlich: Da kämpfen zwei auf Augenhöhe und mit Respekt gegeneinander. Conny Bischofberger schildert dabei auch, wie die beiden einander begrüßen – „grad, dass sie einander nicht in die Arme fallen“. Ja, man sieht am Salzburger Ergebnis aus der Vorwoche, dass es sich für Politiker auszahlen kann, nicht ständig in den Schmutzkübel zu greifen. Einander nicht Dauerschlachten unter der Gürtellinie zu liefern. Auch im härtesten Kampf anständig miteinander umgehen und erfolgreich sein – die vermutlich wichtigste Lehre aus Salzburg.

Kommen Sie gut durch den Sonntag!

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