Die Aufregung um die HNO-Situation des Klinikums Mistelbach hat für viel Diskussionsstoff gesorgt. Dementsprechend zahlreich, emotional und teilweise zeitlich überlappend gestaltet sich die Entwicklung der Situation: Die Landesgesundheitsagentur LGA ändert Betriebszeiten, während die SPÖ im Parlament Druck machen will.
Noch am Wochenende hat sich die SPÖ nun abermals zu Wort gemeldet: Landesparteivorsitzender Sven Hergovich und Mistelbachs Bezirksvorsitzende, die Nationalrätin Melanie Erasim, haben bekannt gegeben, eine Petition gegen eine mögliche Schließung der HNO-Abteilung im Landesklinikum Mistelbach zu starten: Als Weinviertlerin kenne sie die gesundheitliche Situation der Region nämlich besonders gut, so Erasim.
Unsere Petition soll Rückenwind für diese wichtige Gesundheitseinrichtung geben und ich werde sie auch im Parlament einbringen.
NR-Abgeordnete Melanie Erasim
„Betrieb in Übergangszeit durchgehend montags bis donnerstags“
Die Landesgesundheitsagentur (LGA) hat im Rahmen ihrer Bemühungen, die sechs Fachärzte (die die Abteilung verlassen hatten) mit allen Mitteln wieder zu ersetzen, nun eine neue Vorgangsweise verkündet.
Während in der ersten Phase die weiteren Maßnahmen – die „Krone“ berichtete – noch von einer täglichen Öffnung der Ambulanz von 7 bis 15 Uhr mit fachärztlicher Anwesenheit die Rede war, ist nach neuesten Informationen wieder von einer durchgehenden Betriebs- und Öffnungszeit die Rede. Aus Auslastungsgründen wäre dies jetzt von Montag, 7 Uhr, bis Donnerstag, 19 Uhr, unterbrechungsfrei vorgesehen.
Operative Eingriffe, die ein hohes Blutungsrisiko darstellen, müssten aber ab Mitte April ins Uni-Klinikum aufgrund des Risikos nach Krems verlagert werden.
Wir versuchen alles, um den Fachärzte-Mangel zu lösen. Das ist kein vorhersagbarer Prozess, bedeutet aber auch nicht das Ende des Betriebes.
Katja Steiniger, Geschäftsführerin der Gesundheit Weinviertel GmbH der LGA
LGA-Geschäftsführerin dementiert Schließungsgerüchte
Dies bestätigt auch Katja Steininger, die zuständige Geschäftsführerin der LGA, im „Krone“-Gespräch: „Das Leistungsspektrum der HNO wird ab Anfang Mai in dieser Zeit eingeschränkt. Diese Maßnahme ist aber temporär zu sehen“, betont sie und gibt als Zeitraum dieser Situation „maximal sechs Monate“ an.
Bis dann sollte mit vereinten Kräften alles soweit sein, dass von einer dauerhaften Schließung der Station keine Rede mehr sein könne: „Jetzt gilt es, der Situation durch gezieltes Recruiting zu begegnen – Ziel ist die Wiederaufnahme des Vollbetriebes.“
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