Nach 132 Jahren

Australien-Gangster Ned Kelly kommt ins Familiengrab

Ausland
02.08.2012 17:28
Die sterblichen Überreste des vor 132 Jahren hingerichteten australischen Gangsters Ned Kelly sollen nun seiner Familie übergeben werden. Die Regierung des Bundesstaates Victoria teilte am Donnerstag mit, sie habe den Nachfahren Kellys eine Exhumierung genehmigt, damit dieser im Kreis seiner Verwandten beerdigt werden könne. Während einige Kelly als kaltblütigen Mörder betrachten, bewundern ihn viele Australier für seinen Widerstand gegen die britischen Behörden. Er starb 1880 am Galgen.

"Die Familie wird jetzt Vorbereitungen für Neds Beerdigung treffen", sagte Ellen Hollow, die Urenkelin von Kellys Schwester Kate. Der Kopf des Gangsters wurde allerdings bis heute nicht gefunden. "Wir rufen den Besitzer des Schädels dazu auf, ihn zurückzugeben" so Hollow.

Skelett geborgen
Das Skelett Kellys war im vergangenen Jahr anhand eines DNA-Abgleichs mit einem seiner Urgroßneffen (Bild rechts) identifiziert worden. Archäologen hatten 2009 in einem Massengrab auf dem Gelände eines ehemaligen Gefängnisses die Gebeine des irischstämmigen Rebellen geborgen. Der Immobilienentwickler, auf dessen Gelände die Knochen gefunden wurden, muss diese nun an Kellys Familie übergeben. Ursprünglich hatte er mit den Überresten ein Museum eröffnen wollen.

Australischer Robin Hood
Kelly gilt vielen als eine Art australischer Robin Hood, der sich in Anwesenheit eines Fotografen auch gerne mal in Pose warf (Bild 2). So soll er der Legende nach bei einem Banküberfall etwa penibel darauf geachtet haben, dass alle Kreditunterlagen verbrannt wurden. Über ihn, der drei Polizisten umgebracht hat, und seine Bande gibt es mehr Bücher und Filme als über jede andere historische Figur Australiens. In zwei Verfilmungen wurde Kelly unter anderem von Rolling-Stones-Sänger Mick Jagger und dem verstorbenen australischen Filmstar Heath Ledger verkörpert.

"So ist das Leben"
Hingerichtet wurde der 1855 geborene Kelly im Jahr 1880, nachdem er jahrelang auf der Flucht vor dem Gesetz gewesen war. Bei seiner Festnahme waren drei seiner Komplizen erschossen worden, Kelly hatte dank einer selbstgeschmiedeten Rüstung aus Pflugscharen (Bild 3) überlebt. Die letzten Worte des erst 25-Jährigen auf dem Weg zum Galgen sollen "That’s life" (So ist das Leben) gewesen sein.

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