Am Dienstag gab das Stift Admont den Startschuss in sein 950-Jahre-Jubiläum: Abt Gerhard Hafner zelebrierte den Festgottesdienst und eröffnete die Sonderausstellung „Admont 1074 – Ein Streifzug durch die Stiftsgeschichte“ im Museum.
Anno 1074 drückte Erzbischof Gebhard von Salzburg sein Siegel in das heiße Wachs am Pergament, das damit zur „Geburtsurkunde“ des ältesten noch heute bestehenden Klosters in der Steiermark wurde. Die später heiliggesprochene Hemma von Gurk, eine reiche Kärntner Adelige, hatte den Benediktinern zuvor ihre Besitzungen in Admont überlassen – die Mönche sollten dafür nach dem Tod der Stifterin für deren Seelenheil beten. Dass die rund 700 Jahre später fertiggestellte Bibliothek lange Zeit als „achtes Weltwunder“ galt und Admont im 21. Jahrhundert weltberühmt machte, konnte sich die Heilige Hemma freilich nicht erträumen.
LH Drexler: „Stift prägt Geschichte seit Jahrhunderten“
Zur Feier des 950-Jahre-Jubiläums zelebrierte Abt Gerhard Hafner am Dienstag eine Heilige Messe in der prachtvollen Stiftskirche. Ursprünglich war der Tiroler Bischof Hermann Glettler angesagt gewesen, doch der hatte schlicht und einfach auf den Termin vergessen.
Auf den Bänken nahmen unter anderem Minister Martin Polaschek und Landeshauptmann Christopher Drexler Platz. In seiner Rede würdigte der Landeschef das Stift Admont als „wichtigen Arbeitgeber und große Kulturstätte“: „Die Mönche prägen die Geschichte der Steiermark seit Jahrhunderten.“
Sonderausstellung zum Jubiläum eröffnet
Nach dem Gottesdienst öffnete der Klostervorsteher gemeinsam mit Kurator Christian Rapp und Prior Maximilian Schiefermüller die Tore zur Sonderausstellung „Admont 1074 – Ein Streifzug durch die Stiftsgeschichte“. Präsentiert werden noch nie der Öffentlichkeit gezeigte Schätze aus der Stiftsbibliothek oder dem Archiv, „die neben der Blütezeit des Klosters auch schwierige Epochen beleuchten“, berichtet Hafner.
„Denn in den 950 Jahren gab es auch Episoden des Niedergangs und der Resignation. Trotzdem haben sich unsere Mitbrüder immer wieder vertrauend auf Gottes Hilfe und Beistand aufgerafft und von vorne begonnen“, so der Abt.
Weitere Neuerungen im Jubeljahr: Das Kunsthistorische Museum wurde erweitert und in das Erdgeschoß übersiedelt, zudem ein Leitsystem installiert.
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