Nach seinem Aus beim FC Zürich im September 2022 ist Franco Foda zurück auf der Trainerbank. Der 57-jährige Deutsche, der Österreich zur letzten EM-Endrunde geführt hat, gibt am Freitag beim Freundschaftsspiel gegen Armenien sein Debüt als Kosovo-Teamchef. Der Ex-Coach von Sturm Graz über seine ersten Wochen am Balkan und seine Ziele mit dem kleinen Land.
Krone: Herr Foda, seit 17. Februar sind Sie Teamchef des Kosovo. Wie waren die ersten Wochen im neuen Job?
Franco Foda: Ich war mit meinem Trainerstab um Thomas Kristl und Robert Ibertsberger viel unterwegs, wir haben Legionäre in Spanien, Deutschland, Frankreich, der Türkei und der Schweiz beobachtet.
Neben Valon Berisha vom LASK gehört auch Edon Zhegrova Ihrem ersten Teamkader für das Freundschaftsspiel am Freitag gegen Armenien an. Beim 3:0-Sieg von Lille in Graz gegen Sturm in der Conference League hat er mit einem Zaubertor geglänzt.
Ich weiß, der Kosovo hat aber viele sehr gute Fußballer, wir haben aktuell einen Pool von etwa 40 bis 50 Spielern. Jetzt gilt es die Mannschaft weiterzuentwickeln. Wir müssen an uns glauben, mit Selbstvertrauen auftreten und unser Spiel auf den Platz kriegen.
Wie schaut eigentlich Ihr Alltag aus, pendeln Sie jetzt oft zwischen Graz und der Hauptstadt Pristina hin und her?
Zuletzt habe ich schon die meiste Zeit in Pristina verbracht, in der Nähe unseres Trainingszentrums habe ich eine Wohnung, im neuen Hauptquartier des Verbandes mein Büro. Ich habe mir auch ein Bild von der Kosovo-Liga gemacht, in der es ebenfalls interessante Spieler gibt. Dazu tausche ich mich immer wieder mit den Trainern des U21- und U19-Teams aus. Kurzum: Es gibt viel zu tun, aber die Arbeit hier macht mir riesengroßen Spaß.
Im ersten Länderspiel unter Ihrer Regie wartet mit Armenien die Nummer 94 der FIFA-Weltrangliste, der Kosovo liegt auf Platz 102. Was wollen Sie beim Debüt sehen?
In der kurzen Vorbereitung war nicht allzu viel möglich. Der Schwerpunkt in diesen zwei, drei Tagen war, der Mannschaft meinen Spielplan, mein Systems zu vermitteln. Ich will hohes Tempo, eine gute Intensität und Aggressivität sehen.
Ernst wird es dann im September mit der Nations League C.
Ja, da wollen wir unbedingt den Aufstieg schaffen. Das große Ziel bleibt die Quali für ein Großereignis.
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