Noch nicht einmal ist die Causa rund um Klagenfurts Ex-Magistratsdirektor Peter Jost erledigt, herrscht im Rathaus schon neuerlicher Wirbel um den zukünftigen Magistratsdirektor Jürgen Dumpelnik. Und mitten im Kreuzfeuer einmal mehr Vizebürgermeister Philipp Liesnig.
Nicht das Objektivierungsverfahren der Blue Danube Search soll ausschlaggebend gewesen sein, dass Jürgen Dumpelnik neuer Magistratsdirektor in Klagenfurt wird. Sondern vielmehr ein Sushi-Mittagessen zwischen Klagenfurts Vizebürgermeister Philipp Liesnig (SP) und FP-Politiker Gernot Darmann. Davon sind zumindest die Grünen, das Team Kärnten und die ÖVP überzeugt. Und diese erheben schwere Vorwürfe.
Rot-blauer Deal nach mehreren Angeboten
„Bei dem Mittagessen wurde ausgemacht, dass die SPÖ den Magistratsdirektor stellen darf und die Freiheitlichen dafür den Finanzdirektor und zwei weitere Bereichsleiter erhalten“, sagt TK-Klubobmann Patrick Jonke, dessen Partei ein ähnliches Angebot von Liesnig erhalten haben soll.
Der Klagenfurter Finanzreferent fährt ein komplett eigenes System.
Olga Voglauer, Kärntner Grünen-Chefin
Liesnig soll aber nicht nur dem Team Kärnten ein Angebot unterbreitet haben. Auch die Klagenfurter ÖVP soll ein ähnliches Offert erhalten haben. „Als wir das dann auch ablehnten, platze wenige Tage später die Arbeitsgemeinschaft“, sagt VP-Klubobmann Julian Geier, bei einer eilig einberufenen Pressekonferenz von Grünen, Team Kärnten und ÖVP.
Schon vor Auswahl grobe Unstimmigkeiten
Aber nicht nur die angeblich angebotenen Deals treiben Geier, Voglauer und Jonke auf die Palme. Schon bei der Auswahl der Agentur, welche für die Objektivierung des Magistratsdirektors verantwortlich war, soll es heftige Interventionen von Liesnig gegeben haben. „Wir haben von Anfang an gesagt, dass die Blue Danube Search nicht genug Transparenz liefern kann“, schildert Olga Voglauer, Vorsitzende der Kärntner Grünen. Und trotzdem habe der Klagenfurter Finanzreferent darauf bestanden, da die Agentur am günstigsten gewesen sei. „Doch so war es am Ende dann doch nicht. Aus dem Angebot von 10.000 Euro wurden zum Schluss 24.000 Euro“, sagt Geier, der ein Ende der Deals im Hinterzimmer fordert.
Und als dann Jürgen Dumpelnik, ehemaliger Geschäftspartner von Liesnig, auch noch Magistratsdirektor werden soll, geht das Fass beim Team Kärnten, den Grünen und der ÖVP das Fass endgültig über. „Daher fordern wir eine Neuausschreibung des Postens“, betont Geier gemeinsam mit Olga Voglauer. Das Team Kärnten wolle diesen Schritt noch nicht gehen, sondern hat im Klub den Beschluss gefasst, in der nächsten Gemeinderatssitzung nicht die Zustimmung zur Bestellung Dumpelniks zu erteilen.
„Das ist ein absoluter Schwachsinn“
Die „Krone“ konfrontierte Klagenfurts Vizebürgermeister mit den Vorwürfen. „Das ist ein absoluter Schwachsinn und dreifache Inkompetenz auf einem Haufen“, kontert Liesnig, der rechtliche Schritte gegen alle drei politischen Mitbewerber überlegt.
So oder so, das Chaos in der Landeshauptstadt dürfte mit den neuen Vorwürfen und dem „Sushi-Gate“ kein schnelles Ende finden ...
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