Lange hatte es nach einer Nullnummer ausgesehen, ehe Karim Konaté (87.) Leader Red Bull Salzburg am Sonntag gegen den SK Rapid doch noch in Führung bringen konnte. Wie gewonnen, so zeronnen: in der 96. Spielminute verwandelte Marco Grüll einen Elfmeter zum 1:1-Endstand.
Red Bull Salzburg liegt in der Meistergruppe der Fußball-Bundesliga nur noch drei Punkte vor Sturm Graz. Kurz nach dem Heim-1:0 der Steirer gegen den LASK erreichte der Titelverteidiger vor 15.064 Fans in Wals-Siezenheim gegen Rapid nach Toren von Karim Konate (87.) und Marco Grüll (96./Elfmeter) nur ein 1:1. Dass man gegen Grün-Weiß seit 22 Pflichtspielen unbesiegt ist, dürfte für die „Bullen“ nur ein schwacher Trost sein, zumal sich Einserstürmer Fernando wieder verletzte.
Viele Chancen, keine Tore
Die auf Rang drei verbesserten Rapidler verzeichneten in der ersten Hälfte ein klares Chancenplus. Bereits in der dritten Minute verfehlte Christoph Lang nur haarscharf das Ziel, wenige Sekunden später flog ein Schuss von Guido Burgstaller am langen Eck vorbei. Die Salzburger hatten vorerst mit Ausnahme eines von Niklas Hedl parierten Fernando-Schusses (17.) in der Offensive nichts zu melden.
In der 21. Minute stand den Hausherren das Glück zur Seite. Nach einer gelungenen Standard-Variante von Rapid verhinderte Roko Simic mithilfe der Stange ein Eigentor von Luka Sucic, Sekunden danach köpfelte Leopold Querfeld völlig freistehend aus wenigen Metern daneben.
Fernando verletzt raus
Wenig später folgte der nächste Aufreger: Fernando zog sich bei einem Sprint offenbar wieder eine Muskelverletzung zu. Der Brasilianer war wegen solcher Blessuren zuletzt schon mehrmals monatelang ausgefallen. Die Verletztenliste war bei den Mozartstädtern schon davor lang. Maurits Kjaergaard dürfte in dieser Saison nicht mehr eingesetzt werden können, gegen Rapid fehlte auch Oscar Gloukh wegen Muskelbeschwerden.
Dies hatte zur Folge, dass es bei den Salzburgern im Vergleich zum 3:4 im Cup-Semifinale am Donnerstag gegen Sturm gleich sechs Änderungen in der Startformation gab, während Rapid mit derselben Besetzung wie beim 3:0 in Leoben antrat. Die neuformierten Gastgeber fanden erst gegen Ende der ersten Hälfte besser ins Spiel, ein Kopfball von Konate sorgte für Gefahr (45.+4).
Die zweite Hälfte begann mit zwei guten Gelegenheiten für Salzburg. Aleksa Terzic verzog aus guter Position (47.), Hedl war bei einem Kopfball von Konate zur Stelle (48.). Das Team von Gerhard Struber kontrollierte mittlerweile klar das Geschehen, wurde aber – abgesehen von einem Konate-Abschluss, den Hedl abwehrte (68.) – lange nicht wirklich gefährlich.
Grüll verwandelt eiskalt
Das änderte sich in der 87. Minute. Der eingetauschte Petar Ratkov brach links durch, seine Vorlage kam über Nikolas Sattlberger zu Konate, der zum vermeintlichen Sieg einschoss. Rapid warf noch einmal alles nach vorne, Salzburgs Schlussmann Alexander Schlager musste sich bei einem Kopfball von Terence Kongolo strecken (91.). Für den Ausgleich zeichnete Marco Grüll verantwortlich – der Führende der Torschützenliste knallte einen durch ein Handspiel von Terzic verursachten Elfmeter unter die Latte. Damit ist Rapid in diesem Jahr weiterhin ungeschlagen.
Red Bull Salzburg – SK Rapid 1:1 (0:0)
Wals-Siezenheim, Red Bull Arena, 15.064, SR Kijas
Tore: 1:0 (87.) Konate, 1:1 (96.) Grüll (Elfmeter)
Salzburg: Schlager – Terzic, Pavlovic, Solet, Guindo – Bidstrup, Gourna-Douath (62. Koita), Sucic, Forson (80. Diambou) – Simic (62. Ratkov), Fernando (25. Konate)
Rapid: Hedl – Kasanwirjo, Querfeld, Kongolo, Auer – Grgic (73. Kerschbaum), Sattlberger – Lang (64. Jansson), M. Seidl (85. Oswald), Grüll – Burgstaller (64. Mayulu)
Gelbe Karten: Pavlovic bzw. Sattlberger, Kasanwirjo
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