Was nach dem massiven Felssturz mit der Plöckenpass Straße passiert, wie viel Geld die Regierung in Kultur investiert und warum der Wolf nun ein eigenes Gesetz bekommt.
Als „sachlich und kompetent“ bezeichnet Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) den runden Tisch zum Thema Plöckenpass, der am Montag stattgefunden hat. Auch Regierungskollege LH-Stellvertreter und Straßenbaureferent Martin Gruber (ÖVP) ist zufrieden: „Ein angenehmes Gespräch mit Unternehmern der Marktgemeinde Kötschach-Mauthen.“
Zur Erinnerung: Seit einem Felssturz im Dezember letzten Jahres (siehe Video unten) ist die wichtige Plöckenpassstraße nicht befahrbar und gesperrt. Mehrere Bürgerinitiativen und Vereine fordern seither eine rasche Wiederherstellung der Passstraße bzw. eine Notlösung in Form einer eigenen Trasse.
Das Ziel sei eine gemeinsame Vorgehensweise, betont der Landeshauptmann am Dienstag. Beim runden Tisch seien eine „kurzfristige Notstraße, aber auch eine langfristige Lösung“ diskutiert worden. Laut Gruber waren „die technischen Grundlagen für die Wiederbefahrbarkeit der Passstraße“ ebenso Thema – und der Zeitplan, der von italienischer Seite eingehalten werden soll.
Bauarbeiten starten im Mai
Ob das gelinge, hänge auch vom Wetter ab: „Es ist eine große Herausforderung, dieses Bauprojekt zu planen – es geht um Sanierungsarbeiten bei den Galerien und ein großes Sicherheitsrisiko bei den Bauarbeiten.“ Nun sei die Region Friaul am Zug, die die Finanzierung des Projektes noch mit dem Straßenbetreiber ANAS – quasi die italiensiche Asfinag – besprechen müsste. „Im Mai starten die Bauarbeiten, bis Jahresende soll die Straße wieder befahrbar sein“, so Gruber.
Aus Kötschach-Mauthen nehme er mit: „Die Betroffenheit beidseits der Grenzen ist groß. Man ist von der Befahrbarkeit dieser Straße touristisch, wirtschaftlich und arbeitstechnisch abhängig. Deshalb muss es schnellstmöglich zu Lösung kommen.“
Gibt es einen Plan B?
Bereits seit dem Treffen von Gruber mit seiner italienischen Kollegin Cristina Amirante und dem Regionspräsidenten von Friaul-Julisch Venetien, Massimiliano Fedriga, wird über eine Notlösung diskutiert. Gruber dazu: „Mir wurde nur gesagt, dass es diese Variante derzeit nicht geben wird.“
Und zwar deshalb, weil die Nottrasse durch absturzgefährdetes Gebiet führen und ein Bau gleich lang dauern würde, wie die Wiederherstellung der eigentlichen Passstraße. Vor allem auf italienischer Seit würde darüber trotzdem viel gesprochen, „das mag ein wenig dem Gemeinderatswahlkampf in Friaul geschuldet sein“, erklärt Gruber.
„Äußerst positiv“ sei ihm aufgefallen, dass die beiden Nachbarregionen in Österreich und Italien „fast schon verschmelzen“, betont Kaiser – und das „in einem ehemaligen Kriegsgebiet, wo vor 110 Jahren noch gekämpft wurde“. Die installierte Arbeitsgruppe werde sich nun um eine realistische Lösung kümmern und sämtliche Optionen durchgehen.
Kurzfristige (finanzielle) Hilfe und eine langfristige Tunnellösung fordert FPÖ-Obmann Erwin Angerer: „Wer schnell hilft, hilft doppelt.“ Dem Vorschlag von Team-Kärnten-Chef Gerhard Köfer, in der Regierungssitzung ein Hilfspaket für das betroffene Gailtal zu beschließen, ist die Regierung nicht nachgekommen. Er will sich im Landtag dafür einsetzen
Millionen für die Kultur
Ein „sehr umfangreiches“ Kulturpaket erfreut Kaiser, seines Zeichens auch Kulturreferent: Die Gründungserklärung der Kärntner Kulturstiftung (KKS) wurde etwa geändert. Das sei eine „Erweiterung des Stiftungszweckes dahingehend, dass die Unterstützung von Künstlern in Not- und Ausnahmesituationen gewährleistet werden kann“, erklärt Kaiser und lehnt damit an die Arbeitsstipendien aus der Zeit der Pandemie an.
Über Finanzspritzen dürfen sich die Carinthia Film Commission (CFC) und das Klagenfurter Stadttheater freuen. Insgesamt 500.000 Euro aus den Kultur- und Tourismusreferaten fließen in die CFC; der Finanzierungsbeitrag des Landes für das Stadttheater, das als „Mehrspartentheater eine exzellente Performance im deutschsprachigen Raum und darüber hinaus“ abliefere und „für Kärnten als Kulturland ganz wesentlich“ sei, wird aufgestockt. Das bedeute eine Mittelerhöhung um rund 1,39 Millionen Euro pro Spielsaison.
Gesetzesänderung für den Wolf
Die Begutachtungsphase des ersten Kärntner Alm- und Weideschutzgesetz wurde bereits vor Ostern abgeschlossen, am Dienstag wurde es einstimmig beschlossen: „Eine gute Nachricht für die Kärntner Almwirtschaft“, freut sich Gruber.
„Erstens ermöglicht uns dieses Gesetz die Festlegung von Almschutzgebieten“, so der zuständige Referent, außerdem könne man so nun schneller gegen Schadwölfe vorgehen: „Bisher musste eine bestimmte Anzahl von Nutztieren getötet worden sein, um einen Schadwolf bejagen zu können – jetzt geht das ab dem ersten Riss.“
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