Starker Rauch
Bologna: Tote nach Explosion in Wasserkraftwerk
Bei einer Explosion in einem Wasserkraftwerk am Suviana-See in den Apenninen bei Bologna sind vier Arbeiter ums Leben gekommen. Drei Personen werden vermisst, weitere fünf erlitten schwere Brandverletzungen. Drei Arbeiter seien unversehrt geblieben, teilten die Rettungseinheiten mit. Die Suche der Carabinieri und der Feuerwehr nach den Vermissten sei im Gange, berichteten italienische Medien am Dienstag.
Als sich gegen 15 Uhr die Explosion ereignete, waren Arbeiten an den Turbinen in den Transformatorräumen 30 Meter unterhalb des Wasserspiegels im Gange. Daraufhin breitete sich Feuer aus, berichtete Marco Masinara, Bürgermeister von Camugnano, der Gemeinde, in dem sich das Wasserkraftwerk befindet. Der Kraftwerksteil, in dem sich die Explosion ereignete, sei teilweise überflutet worden und daher vorerst nicht zugänglich.
Wegen des starken Rauches hatte die Feuerwehr Schwierigkeiten, in das vom Energiekonzern Eni betriebene Wasserkraftwerk zu gelangen. Das Gebäude steht derzeit unter Wasser. Laut den Einsatzkräften sind die Ursachen der Explosion noch unklar. Diese habe jedenfalls keine Auswirkungen auf die Staumauer des Suviana-Stausees gehabt, hieß es. Zeugen berichteten von einem lauten Knall und von einem dichten Rauch, der aus dem Kraftwerk und dem See aufstiegt.
Arbeiten an Turbinen
Die Stromproduktion wurde demnach nach dem Vorfall unterbrochen. Dies habe jedoch keine Auswirkungen auf die Stromversorgung vor Ort oder im italienischen Stromnetz gehabt, teilte Eni mit. Das Personal des Kraftwerks wurde den Sicherheitsvorschriften evakuiert. Die Feuerwehr war mit mehr als 40 Helfern und auch mit mehreren Hubschraubern im Einsatz.
Der an der Grenze zwischen der Toskana und der Emilia-Romagna gelegene Suviana-See, an dem sich die Explosion am Nachmittag ereignete, ist ein künstliches Becken, das in den 1920er-Jahren für die Nutzung elektrischer Energie angelegt wurde. Der See liegt in einem Regionalpark der Apenninen auf einer Höhe von knapp 500 Metern. Er ist zu einer Touristenattraktion geworden, die aufgrund ihrer relativen Nähe zu den Großstädten Bologna und Florenz häufig Menschen anzieht, die der Sommerhitze entfliehen wollen.
Der italienische Umwelt- und Energieminister, Gilberto Pichetto Fratin, werde laufend über die Rettungsarbeiten informiert, hieß es zudem. Premierministerin Giorgia Meloni drückte den Familien der Todesopfer und der Verletzten ihre Nähe aus. Staatspräsident Sergio Mattarella äußerte die Hoffnung, dass die Ursachen des Unglücks vollständig aufgeklärt werden.
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