Nirgendwo ist im März die Arbeitslosigkeit gegenüber dem Jahr davor so gestiegen wie in Oberösterreich. Dabei gibt es hier seit Jahren einen sogenannten Pakt für Arbeit und Qualifizierung. Reicht er nicht mehr aus? Welche Zusatzmaßnahmen sind notwendig. Das wollte die SPÖ heute im Landtag wissen.
Um 20,8 Prozent mehr Menschen als noch vor einem Jahr waren in OÖ im März arbeitslos – der höchste Anstieg im Bundesländervergleich. Alarmiert von dieser Entwicklung fragte die SPÖ am Donnerstag im Landtag bei Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (ÖVP) nach, mit welchen zusätzlichen Maßnahmen er gegensteuern wolle.
Pakt soll am Freitag unterzeichnet werden
Mit „fast 100 Maßnahmen“, antwortete der Landesrat, ohne sie alle aufzuzählen. Das Programm, das beim oö. Zukunftsforum am Dienstag und Mittwoch von Land OÖ, Wirtschafts- und Arbeiterkammer sowie der Industriellenvereinigung erarbeitet wurde, soll laut Achleitner morgen, Freitag, unterzeichnet und präsentiert werden.
Arbeitslosigkeitslandesrat Achleitner streicht Mittel für überbetriebliche Lehrwerkstätten, obwohl in Oberösterreich die Arbeitslosenzahlen am stärksten steigen.
Sabine Engleitner-Neu, SPÖ-Klubobfrau im Landtag
„Arbeitsplatznahe Qualifizierung“
Ziel dieses überarbeiteten Pakts für Arbeit und Qualifizierung (PAQ) sei es, „die Leute so schnell wie möglich wieder in die Betriebe hineinzubekommen“. Viele der neuen Maßnahmen würden daher auf „arbeitsplatznahe Qualifizierung“ abzielen.
Rote Kritik am „Arbeitslosigkeitslandesrat“
SPÖ-Klubchefin Sabine Engleitner-Neu ist wenig beeindruckt: „Die Arbeitslosenzahlen steigen in OÖ am stärksten. Gleichzeitig streicht Arbeitslosigkeitslandesrat Achleitner die Mittel für überbetriebliche Lehrwerkstätten im PAQ um drei Millionen Euro – eine Selbstaufgabe der oö. Arbeitsmarktpolitik.“ Dem widerspricht Achleitner: Es seien nicht Mittel gekürzt, sondern der Zeitraum für das Restart-Programm im PAQ von einem auf ein halbes Jahr reduziert worden, „weil die beste Vermittlungsquote zwischen drei und fünf Monaten“ liege.
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