Mit „Turning Point“ und der „Band für Steiermark“ schrieb Alex Rehak Musikgeschichte. Lange vor Opus und Falco war der Steirer als Pop-Star erfolgreich. Gesundheitlich angeschlagen und psychisch zertrümmert, kämpft sich das Stehaufmandl nun zurück ins Leben.
Die Lebensgeister haben Alex Rehak (fast) wieder zum Stehaufmandl geweckt, auch wenn der folgenschwere Treppensturz die Lebensfreude noch einschränkt. „Ich bin über 15 Stufen gestürzt und habe mir um ein Haar das Genick gebrochen. Meinen rechten Fuß spüre ich nicht mehr, Konzerte zu spielen ist damit unmöglich“, bedauert der Altrocker, der körperlich zwar eingeschränkt, doch geistig topfit und voller Tatendrang ist.
Konnte nicht mehr singen: „Es war wie Sterben“
Die depressiven Schicksalsjahre lässt der bald 73-Jährige nun hinter sich. „Das Schlimmste war, dass ich nicht mehr singen konnte. Das war wie Sterben“. Kein Lebensabend, den man sich nach dieser bewegten Karriere, großen Hits und 1000 Auftritten wünscht. „Die Leute glauben, dass ich als Popkünstler ausgesorgt habe. Das stimmt leider nicht, da ich als Produzent mein Geld in die ‚Band für Steiermark‘ gesteckt und dafür auch mein Haus belastet habe.“
Die Rechnung hat der großzügige Künstler leidig mit finanziellen Nöten und herben Enttäuschungen präsentiert bekommen. „Viele Musikkollegen habe ich unterstützt, ihnen den ersten großen Bühnen- und TV-Auftritt ermöglicht, doch als es mir dreckig ging, hat sich keiner von denen bei mir gemeldet.“
Hilfe von Freunden
Die wenigen Freunde, die dem schillernden Austropopper geblieben sind, unterstützen finanziell und ideell. „Mit 1000 Euro Pension bin ich auf Hilfe angewiesen. Ein Freund bezahlt mir die Miete, Lebensmittel bekomme ich vom Vinzimarkt und meine Musikerkumpel holen mich ins Leben zurückgeholt.“ So erscheint 55 Jahre nach der ersten Rehak-Single die Neuaufnahme des „Turning Point“-Hits „Life is going on“, die der Schallplattenhändler Markus Krisper finanziert hat.
500 Stück sind gepresst und kommen zum Rehak Geburtstag am 27. April in den Verkauf. „Mit Tränen in den Augen hat Alex die frisch gepresste Single in der Hand gehalten, freut sich der Vinyl-Händler für seinen Freund, der damit auch seine erfolgreiche Serie an Austropop-Neuauflagen fortsetzt. Bald kommt mit der EAV-Single „Morgen“ die 6. Produktion auf den Markt.
Mit „Band für Steiermark“ wieder auf die Bühne
Auch die jüngst verliehene Wertschätzung durch die Stadt Graz lässt das „Springinkerl“ im schillernden Glitzeranzug über sich hinauswachsen. „Bürgermeisterin Elke Kahr hat mich um meinen Herzenswunsch gefragt. Ja, ich würde wieder die Band für Steiermark auf die Bühne bringen“. An diesem Projekt, das im Herbst in die Tat umgesetzt werden soll, bastelt Rehak auf Hochtouren. „Ideen habe ich viele, nur leider kein Geld“.
Doch Alex hat wahre Freunde, wie den Grazer Hotelbetreiber Helmut Neukam, der die Geburtstagsfeier mit 200 Gästen und einigen Überraschungen ausrichten wird. Ganz im Sinne von „Life is going on“. „Ich bin nicht der Gesündeste, es könnte mein letztes Geburtsfest sein.“
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