„Vorbild für Courage“

NS-Widerstandskämpferin Käthe Sasso gestorben

Wien
15.04.2024 13:14

„Mit Trauer hat uns die Nachricht erreicht, dass Zeitzeugin und Widerstandskämpferin Professorin Käthe Sasso heute Nacht verstorben ist“, gab SPÖ-Wien-Landesparteivorsitzender Bürgermeister Michael Ludwig am Montag bekannt. Die 98-jährige Wienerin hat ihr Leben der Erinnerungskultur gewidmet.

„Mit dem Ableben von Käthe Sasso verlieren wir ein Vorbild für Zivilcourage und Mut. Wir werden das Erbe Käthe Sassos sowie das aller anderen Menschen, die eine der dunkelsten Zeiten unserer Geschichte überlebt haben, für alle nachfolgenden Generationen weiter bewahren und dafür sorgen, dass dieses in lebendiger Erinnerung bleibt”, versichert Ludwig.

Nur noch wenige Überlebende des NS-Regimes können aus eigener Erfahrung sprechen – oder von jenen Menschen berichten, die im Holocaust ermordet wurden. Käthe Sasso war eine von ihnen. 

Aufklärung bis ins hohe Alter
Bis ins hohe Alter hatte sie sich zum Ziel gesetzt, als Zeitzeugin möglichst vielen Menschen diese schreckliche Zeit zu schildern. Über Jahrzehnte hinweg hat sie mit Tausenden junge Menschen über ihre Erfahrungen im Kampf gegen den Nationalsozialismus gesprochen.

Widerstandskämpferin Katharina „Käthe“ Sasso hat 2016 in der Wiener Hofburg von Werner Faymann (SPÖ) den Berufstitel „Professorin“ erhalten.   (Bild: APA/HERBERT PFARRHOFER)
Widerstandskämpferin Katharina „Käthe“ Sasso hat 2016 in der Wiener Hofburg von Werner Faymann (SPÖ) den Berufstitel „Professorin“ erhalten.  

Von Gestapo inhaftiert und in Konzentrationslager gebracht
Sie wurde 1926 geboren und traf bereits als Jugendliche die mutige Entscheidung, sich gegen das NS-Regime zu stellen. Im Alter von 15 Jahren trat sie dem österreichischen Widerstand bei. Kurz darauf wurde sie von der Gestapo inhaftiert und ins Konzentrationslager Ravensbrück überstellt. Beim Todesmarsch Richtung KZ Bergen-Belsen gelang ihr die Flucht und die Rückkehr nach Wien.

Gedenkstätte am Wiener Zentralfriedhof initiiert
Als eine der wenigen Widerstandskämpfer, die überlebt haben, ist Käthe Sasso Zeit ihres Lebens gegen das Vergessen und für die öffentliche Würdigung der im Nationalsozialismus hingerichteten Widerstandskämpfer eingetreten. Mit der Errichtung einer Gedenkstätte am Wiener Zentralfriedhof im Jahr 2013 an jener Stelle, an der die Hingerichteten verscharrt wurden, ist ihr dies schließlich gelungen.

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