Am Wochenende findet in Graz mit der ATUS-Trophy das größte Schwimm-Meeting Österreichs in der Auster in Eggenberg statt. Das Teilnehmerfeld ist hochkarätig, so tummeln sich etliche Olympia-Starter wie Felix Auböck unter dem Uhrturm. Wie die Chancen stehen, dass ein steirischer Goldfisch zurück ins Rampenlicht schwimmt, hat sich die „Steirerkrone“ angeschaut.
Was für ein Aufputz für die ATUS-Trophy! Die Eggenberger Auster wird am Wochenende zur Mini-Olympiade: In Graz ist neben Felix Auböck mit Simon Bucher, Heiko Gigler, Valentin Bayer und Bernhard Reitshammer die komplette 4x100 Lagen-Olympia-Staffel des OSV im Einsatz. Dazu steht fast das gesamte OSV-Team, das sich für die bevorstehende Schwimm-EM vom 10. bis 23. Juni in Belgrad und für die Junioren-EM in Vilnius vom 2. bis 7. Juli qualifiziert hat, auf den Startblöcken der Auster. Von den Olympia-Startern fehlt nur US-Student Martin Espernberger.
Was seit dem Rücktritt von Vizeweltmeisterin Caroline Pilhatsch zuletzt aber gefehlt hat, ist der nächste potenzielle „Goldfisch“ aus der Steiermark. Woran liegt‘s? Überschaubare Trainingsmöglichkeiten? Zu wenig Zulauf? Jakub Maly, Steiermarks Landestrainer, über den Status quo.
„Caroline Pilhatsch war sicher ein bisschen ein Ausnahmetalent. Aktuell haben wir mit Freiwasserschwimmer Jan Hercog, WM-Starterin Iris Berger und Olympiastarter Heiko Gigler, der ja im LLZ in Graz trainiert, schon drei Athleten, die international sehr gut unterwegs sind. Dahinter gibt‘s eine gute Trainingsgruppe, in der etwa Julia Haar nicht weit weg von einem EM-Limit schwimmt. Oder einen Jakob Feuchter, der im Open-Water-Bereich nachrückt. Auch ab den Jahrgängen 2007 gibt‘s Potenzial.“
Schwimmen
Felix Auböck (200, 400, 800 Freistil, 10 km Open Water)
Simon Bucher (100 Schmetterling, 4x100 Lagen)
Martin Espernberger (200 Schmetterling)
Bernhard Reitshammer (4x100 Lagen)
Valentin Bayer (4x100 Lagen)
Heiko Gigler (4x100 Lagen)
Open Water
Jan Hercog (10 km)
Synchronschwimmen
Anna Maria und Eirini Alexandri (Synchron Duett)
Wasserspringen
Anton Knoll (Turm) – Bestätigung noch ausständig
Großes Aber: „Es ist halt schwer, starke Athleten kommen in Wellen, nicht in jedem Jahrgang gibt‘s das gewünschte Niveau“, begründet Maly. Einerseits hat das mit Pech zu tun („In den letzten Jahren haben wir Corona gespürt“), andererseits mit den vorhandenen Möglichkeiten. Es ist kein Wunder, dass Leute wie früher Pilhatsch oder jetzt Berger oder Hercog ins Ausland wechseln, um zu trainieren.
„Wir haben die Auster im Großraum Graz. Union Graz hat das Glück mit der eigenen Halle, aber dort sind auch 20 Kinder auf einer Bahn unterwegs. In Kapfenberg gibt‘s zwar ein von der Länge her geeignetes Freibad, aber das kannst du gefühlt nur zwei Monate im Jahr nützen, dann ist‘s zu kalt. In Mürzzuschlag betreiben sie tolle Nachwuchsarbeit, aber dort sind die Kinder nur vier, fünf Stunden pro Woche im Wasser.“
Trainiert wird in Graz jedenfalls hochprofessionell: Die Top-Gruppe in der Auster ist acht Mal pro Woche im Wasser, gesamt knapp 20 Stunden, dazu kommt das Krafttraining. Das LLZ wird von Land und Stadt gefördert. Viel Geld verschlingt aber alleine die Bahnmiete in der Grazer Auster.
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.