Wie profitiert die Steiermark von der österreichischen EU-Mitgliedschaft? Antwort liefert der obersteirische Bezirk Murau, der aktuell als „Leader-Region“ gefördert wird. Lokale Akteure sollen gestärkt werden – aktuell besucht daher eine Murauer Delegation Brüssel.
Europäische Anliegen sind steirische Anliegen – und umgekehrt. Was oft untergeht, wurde am Dienstagabend in den Räumen des Steiermark-Hauses in Brüssel spürbar. Während in der restlichen belgischen Hauptstadt Französisch und Englisch gesprochen wird, werden in diesem Haus Debatten auf steirisch geführt. Aktueller Gesprächsstoff: die Holzwelt Murau.
Denn der Murauer Verein zur Regionalentwicklung hat sich zum Ziel gemacht, Europa in der Region zu leben. „Unser Europaprojekt soll das Wahlverhalten ankurbeln und unseren Bezirk mit sonst wenig politischer Mitsprache sichtbar machen“, sagt Thomas Kalcher (ÖVP), Murauer Bürgermeister und Obmann der Holzwelt. Umgesetzt wird neben der aktuellen Brüssel-Reise der regionalen Vertreter in der ländlichen Region so einiges – von Jugendbildung bis Biomasse-Heizwerken.
150.000 Euro werden für das Projekt „Europa und die Region“ von der EU, Bund und Land zur Verfügung gestellt, denn Murau gilt seit März dieses Jahres als europäische „Leader-Region“. „Die Vielfalt der Fördermöglichkeiten wird oft unterschätzt“, sagt Kalcher und ermutigt damit andere Gemeinden für die europäische Idee einzustehen. In Form von Fonds, Projektfinanzierungen und anderen Programmen erhielt die Steiermark etwa zwischen 2007 und 2022 ganze 6,34 Milliarden Euro von der EU – das sind durchschnittlich 5180 Euro pro Kopf.
Bei allem Ärgernis von Glühbirnen bis Gurkenkrümmung muss man sehen, was die EU der Steiermark bringt. Sie hat unter den Mitgliedsstaaten den Frieden gesichert und in vielen Ländern den Wohlstand verbessert.
Werner Amon, Europalandesrat Steiermark (ÖVP)
„Bei allem Ärgernis von Glühbirnen bis Gurkenkrümmung muss man sehen, was die EU der Steiermark bringt“, sagt Europalandesrat Werner Amon (ÖVP), der ebenfalls nach Brüssel gekommen ist. Mit 380,5 Millionen Euro sei Murau – pro Kopf gerechnet – sogar der österreichweit am stärksten finanzierte Bezirk in der vergangenen Förderperiode gewesen. Ein Paradebeispiel dafür, dass die Steiermark von der österreichischen EU-Mitgliedschaft profitiert, anstatt draufzuzahlen.
Um positives Lobbying für die Steiermark zu garantieren, gibt es seit dem EU-Beitritt Österreichs ein Steiermark-Haus im Botschafterviertel. Es ist ein Verbindungsbüro zur EU-Politik, in dem sich aktuell sechs Mitarbeiter tagtäglich für steirische Interessen einsetzen. Insgesamt hat das Steiermark-Haus im Jahr 2023 etwa 1900 Menschen empfangen, durch die EU-Institutionen gelotst und mit interessanten Gesprächspartnern vernetzt – darauf wird auch verstärkt im aktuellen Wahljahr gesetzt.
Hinweis: Die Pressereise erfolgte auf Einladung des Landes Steiermark.
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