Australien rüstet auf
Neue Verteidigungsstrategie gegen China gerichtet
Erstmals hat die australische Regierung eine nationale Verteidigungsstrategie vorgelegt. Die Pläne sehen eine Abschreckung gegenüber China insbesondere durch eine Aufrüstung der Marine und mehr Raketen vor.
„Die Zeit der optimistischen Annahmen, die die Verteidigungsplanung nach dem Ende des Kalten Krieges bestimmt haben, ist lange vorbei“, sagte Verteidigungsminister Richard Marles am Mittwoch bei der Vorstellung des 80 Seiten starken Dokuments. Insgesamt will Australien die Verteidigungsausgaben in den kommenden zehn Jahren von derzeit zwei Prozent auf 2,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts steigern.
Verteidigungsminister: „Schaden auch ohne Invasion“
Die größte Bedrohung sind laut Marles Angriffe, die wichtige See- und Luftwege blockieren und so die Fähigkeit Australiens im Handelsverkehr einschränken. „Wir sind eine maritime Handelsnation“, sagte der Minister. Eine Invasion halte er für unwahrscheinlich, Australien könne aber auch sehr geschadet werden, ohne je einen Fuß auf das Staatsgebiet zu setzen.
Wie bereits berichtet, strebt die Regierung in Canberra nach einer Stärkung der Seestreitkräfte durch nuklear betriebene U-Boote. Mit einer Verdreifachung der Raketenbestände soll die stärkste Marine in der Geschichte des Landes aufgestellt werden. Canberra fürchtet Eskalationen durch China vor allem in der Straße von Taiwan, im Süd- und Ostchinesischen Meer und an Chinas Grenze zu Indien. In der Verteidigungsstrategie heißt es, China habe „Taktiken unter Gewaltandrohung angewandt, um seine strategischen Ziele zu erreichen“.
Peking: „China stellt keine Bedrohung dar“
Die Regierung in Peking zeigte sich entsetzt und rief Australien dazu auf, damit aufzuhören, China „bei jeder Gelegenheit“ zu beschuldigen. „China stellt für kein Land eine Bedrohung dar“, sagte ein Sprecher des Außenministeriums. Die Volksrepublik hoffe, dass Australien seine „Kalter-Krieg-Mentalität“ aufgebe und sich mehr für Frieden und Stabilität in der Region engagiere.
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